WWAZ-Geschäftsführer Jörg Meseberg sieht keine Engpässe in der Versorgung Heiße Tage bringen mehr Wasserverbrauch
Die Hitze in den vergangenen trieb und treibt den Trinkwasserverbrauch auch in der Ohrestadt in die Höhe. Ein schlechtes Gewissen muss aber keiner haben, sagt Jörg Meseberg, Geschäftsführer des Wolmirstedter Wasser- und Abwasser Zweckverbandes (WWAZ).
Wolmirstedt l Viel mehr Wasser verbrauchten die Wolmirstedter in den vergangenen Tagen. Das war allein den hochsommerlichen Temperaturen geschuldet. In einem Jahr fließen in der Ohrestadt 441000 Kubikmeter durch die Leitungen des Zweckverbandes. Das heißt, der tägliche pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 89 Liter. An heißen Sommertagen sind es bis zu zehn Prozent mehr "Und wir haben im Moment einen etwas erhöhten Wasserbedarf", stellt Meseberg fest. Doch das bereitet ihm keine Sorgen. Im Gegenteil. Es sei genug Wasser da, und im Sommer werde halt immer viel gegossen und geplanscht. Für die Wasserqualität sei ein hoher Verbrauch gut, weil es dann nicht so lange stehe. Wobei Meseberg ausdrücklich betont, dass das Wasser in Wolmirstedt ohnehin immer frisch sei, da es aus dem nahe gelegenen Colbitz komme. Für das System, die Trinkwasserversorgungsleitungen erstrecken sich über 60 Kilometer, sei es ebenfalls gut, wenn es benutzt werde, ergänzt Sachgebietsleiter Sascha Dolle. Denn dann sind und bleiben die Leitungen des Verbandes, Wolmirstedt zählt 2300 Hausanschlüsse, gut in Schuss und selbst in den alten Rohren keine Ablagerungen zu finden seien. Wobei 90 Prozent der Anlagen in den vergangenen Jahren erneuert wurden.
Wasser zu sparen, mache ökonomisch wie ökologisch wenig Sinn, meint Meseberg. Die weit verbreitete Annahme, dass der Wasserpreis falle, wenn wenig verbraucht werde, stimme so nicht. "Es bleibt nicht alles im Portemonnaie, was man an Wasser spart", so der Geschäftsführer des Zweckverbandes. 80 Prozent des Wasserpreises seien durch Fixkosten bestimmt. Das Leitungsnetz müsse gewartet und erneuert werden, gleich wie viel Wasser verbraucht werde. Zudem sei der Wasserpreis im WWAZ mit 0,91 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) pro 1000 Liter günstiger als in vielen anderen Orten in Sachsen-Anhalt. Im Vorjahr lag der Preis noch bei 1, 119 und 2009 sogar bei 1,63 Euro. Gründe für die Preissenkung sieht der Sachgebietsleiter auch in der guten Wartung, "weil weniger Rohrbrüche".
"Ökologisch ist Wasser sparen auch nicht sinnvoll", sagt Meseberg. Wasser werde nicht verbraucht, es werde genutzt, "anschließend geht es in den Kreislauf zurück".
Gießen, duschen und trinken dürfen die Menschen in Wolmirstedt also nach Lust und Laune, egal, wie gut es der Sommer, der gerade ein Pause eingelegt hat, mit uns meint. "Da sollte man kein schlechtes Gewissen haben", erklärt Meseberg abschließend. "Natürlich sollte man das Wasser aber nicht verschwenden, es ist ein Lebensmittel."