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Investitionen In Wolmirstedt wird 2019 gebaut

Wolmirstedt legt einen ausgeglichenen Haushalt vor. Die entspannte Finanzlage erlaubt Investitionen.

Von Gudrun Billowie 04.02.2019, 00:01

Wolmirstedt l Wolmirstedts Stadtsäckel ist gut gefüllt. Momentan wird sogar mit einem Überschuss von 1,5 bis 2 Millionen Euro gerechnet. Auch die Pro-Kopf-Verschuldung liegt mit etwa 75 Euro pro Einwohner im unteren Bereich. Als Vergleichswert nennt Rathaus-Finanzer Marko Kohlrausch eine Empfehlung von Haushaltsexperten, nach der sich Kommunen nicht mit mehr als 1000 Euro pro Einwohner verschulden sollen. „Da liegen wir sehr weit drunter.“

Die entspannte Haushaltslage zeigt zum einen, dass die Konsolidierungsmaßnahmen greifen, aber sie bildet auch die stabile wirtschaftliche Lage ab, rührt her von den gestiegenen Erträgen aus der Einkommenssteuer, der Umsatzsteuer und der Gewerbesteuer. Auch die Landeszuweisungen stehen nach dem neuen Finanzausgleichsgesetz auf einer soliden Basis.

Als Bonbon entpuppte sich die Kreisumlage. Eigentlich dachten die Stadtfinanzer, sie müssten 41 Prozent von Wolmirstedts Einnahmen an den Landkreis Börde als Umlage abführen, nun sollen „nur“ noch 40,1 Prozent an den Landkreis fließen. Damit bleiben voraussichtlich gut 85 000 Euro mehr in der Stadt. Profitieren soll davon unter anderem das OK-Live-Ensemble Barleben-Wolmirstedt, aber auch die Feste in Glindenberg.

Es wird allerdings nicht erwartet, dass sich die positive finanzielle Entwicklung in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Zunächst einmal zeigt sie sich jedoch im Stadtbild, in der Stadtsanierung und im Stadtumbau. An mehreren Stellen werden Baufahrzeuge anrücken. Die wichtigsten Bauvorhaben stellen wir vor.

Noch führt ein sehr huckeliges Straßenstück von der Damaschkestraße zur Amtsbrücke, quasi am Fuße der Bibliothek, vorbei. Diese Straße soll saniert werden, sodass Auto- und Fahrradfahrer auf diesem Stück nicht mehr durchgeschüttelt werden.

Kosten: 220.500 Euro.

Der Wolmirstedter Wasser- und Abwasserverband (WWAZ) erneuert unterirdisch die Wasserleitungen, die gelten bereits als „museumsreif“. Da die Straße in diesem Zuge aufgerissen wird, wird die Stadt nach Beendigung der WWAZ-Arbeiten oberirdisch bis in die Fabrikstraße hinein eine neue Decke aufbringen sowie die Gehwege neu gestalten.

Die Straße wird sechs Meter breit sein, die Fahrbahn mit Hochborden eingefasst, ausgenommen die Grundstückszufahrten. 45 Parkplätze und drei Behindertenparkplätze werden geschaffen. Auf beiden Seiten werden Gehwege entstehen. Die Sackgasse Friedrich-Ebert-Straße wird ebenfalls erneuert und 4,50 Meter breit sein.

Diese Straßensanierung ist auch deshalb nötig, weil das unmittelbare Umfeld weiter belebt wird. Das ehemalige Krankenhausgelände wartet auf die Bebauung, am Kreisel Samsweger Straße wird ein Discounter entstehen.

Kosten: Die Stadt muss für die oberirdischen Straßen- und Gehwegarbeiten 595.000 Euro ausgeben. Auch unterirdisch „versenkt“ die Stadt Geld. Für den neuen Regenwasserkanal bekommt der WWAZ gut 130.000 Euro aus dem Stadtsäckel. Allerdings fließen für beide Maßnahmen erhebliche Fördermittel in Wolmirstedts Kasse zurück.

Im größten Wohngebiet Wolmirstedts hat der WWAZ im vergangenen Jahr die Wasserleitungen erneuert. Nun nimmt die Stadt Geld in die Hand, um auch den Gehwegen und Nebenanlagen ein neues Gesicht zu verpassen. Das fordern Bürger schon lange, denn die Gehwegplatten sind kaputt, Rollatorräder bleiben an Kanten hängen, außerdem kann der Platz an der Einfahrt zum Wohngebiet zwischen Physiotherapie und Bushaltestelle ein neues Gesicht vertragen.

Kosten: Mit 725.000 Euro wird das Wohngeboet „Deutsche Einheit“ die finanziell größte Baustelle der Stadt im Jahr 2019 sein.

Der Glindenberger Sportkomplex am Gemeindehof wird ebenfalls Baustelle. Hier handelt sich jedoch haushaltstechnisch streng genommen nicht um eine Investition, sondern um eine Instandsetzungsmaßnahme. Die Heizungen und das Heizhaus müssen komplett auf Vordermann gebracht werden. Kosten: 41.500 Euro.

Der Festplatz an der Sandkuhle bekommt einen stabilen Untergrund. Dort werden neuerdings viele Feste gefeiert, Festwagen oder Dixi-Toiletten fest solen stehen können.

Kosten: 8000 Euro.

Der Teich wird entschlammt, außerdem wird das Umfeld so gestaltet, dass sich Dorfbewohner, Wanderer und Festbesucher noch lieber niederlassen. Dazu soll eine überdachte Sitzgruppe einladen.

Kosten: 119.900 Euro. Der Großteil wird jedoch aus dem Dorferneuerungsprogramm gefördert.

Die Museumsscheune muss umfangreich saniert werden. Die Dachkonstruktion wird verstärkt, das Dach neu gedeckt, das Gesims ersetzt, ebenfalls ersetzt werden die einfach verglasten Fenster durch Fenster mit Wärmeschutzverglasung. Der Denkmalschutz wird beachtet.

Kosten: 282.700 Euro. Hierbei wird allerdings die komplette Maßnahme gefördert, das Geld fließt also in den Stadthaushalt zurück.

Außerdem sind weitere Gelder für Großprojekte im Haushalt geparkt. Dazu zählt die zentrale Sportstätte. Ob deren Zukunft wirklich das Stadion „Glück auf“ im Küchenhorn sein wird, ist noch nicht klar. Noch fehlt die endgültige Aussage des Landesbetriebes für Hochwasserschutz (LHW), wie mit dem Auwald Küchenhorn und einem verlagerten Hochwasserschutz verfahren werden soll. Erst nach der LHW-Aussage kann Wolmirstedt weiterplanen.

Für die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes fehlen die Vorleistungen der Bahn. Die muss zuerst ihre „Röhre“ unter den Schienen hindurchschieben, bevor die Stadt oberirdisch gestalten kann.

Um die Platznot in der Gutenberg-Schule zu beheben, liegt ebenfalls viel Geld in der Warteschleife. Zwar scheint die Idee eines Schultauschs vom Tisch, doch ein neuer konkreter Plan liegt noch nicht vor. Nach jüngsten Entwicklungen will der Landkreis im ehemaligen Flüchtlingsheim in der Schwimmbadstraße eine Art Schul-Außenstelle errichten. Damit entstünde ein Schulcampus. Doch noch ist nichts in Sack und Tüten und somit ist auch nicht klar, ob und wieviel Wolmirstedt finanziell beisteuern muss.

Ein großes Thema werden die Feuerwehren sein. Dort ist zumindest schon einmal die Reihenfolge der Investitionen bekannt: Ab 2020 bekommt Farsleben ein neues Gerätehaus, dann Wolmirstedt eine neue Drehleiter, dann wird Glindenbergs Gerätehaus neu.