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Investitionen Museumsscheune wird saniert

Die Wolmirstedter Museumsscheune benötigt ein neues Dach. Auch das Gesims ist in einem desolaten Zustand.

Von Gudrun Billowie 22.03.2019, 00:01

Wolmirstedt l Die vergangenen Stürme haben schon oft am Dach der Museumsscheune gezerrt, Ziegel herabgeweht. Die Wetterkapriolen haben deutlich gemacht, dass das Dach der Klimaveränderung wohl nicht dauerhaft standhalten wird. Deshalb muss es neu eingedeckt werden und dafür sowie für weitere Sicherungsmaßnahmen wird die Stadt tief in die Tasche greifen. 282.700 Euro sollen aus dem Stadtsäckel fließen, doch diese beängstigend hohe Zahl wird durch Fördermittel erheblich abgefedert. Aus dem Stadtumbau-Programm bekommt Wolmirstedt mit 269.655 Euro einen Großteil zurück. Und noch eine gute Nachricht beschäftigt die Stadtverwaltung: Das Geld sollte eigentlich erst im nächsten Jahr fließen, doch die Fördermittel stehen schon 2019 bereit. Nun will die Stadt schnell ausschreiben, damit die Handwerker noch vor der Winterpause anrücken können. Gibt der Stadtrat sein Okay, steht nichts mehr im Wege.

Die Dacheindeckung besteht aus lose aufliegenden Tonziegeln. Eine Verklammerung war nach dem damaligen Stand der Technik noch nicht üblich, das soll nun bei der Neuverlegung nachgeholt werden. Unter der Dachhaut wurden weitere Baustellen entdeckt. Wer sich das Dach der Museumsscheune genau anschaut, erkennt, dass es wellenförmig verläuft. Einzelne Konstruktionsteile haben sich und damit das Dach verformt. Damit die Schäden nicht überhand nehmen, sollen die Sparren in der Höhe einander angeglichen, an manchen Punkten die Dachkonstruktion verstärkt werden.

Die Scheune gehört der Stadt und deshalb werfen die Bauverantwortlichen regelmäßig einen intensiven Blick auf die einzelnen Bauteile. Dabei haben sie bemerkt, dass sich Hausbock und Nagetiere an den Balken zu schaffen machen. Das betrifft nicht nur die Balken unter dem Dach, auch im Eingangsbereich rieseln frische Holzspäne auf den Boden. Gegen die gefräßigen Tierchen sollen chemische Mittel helfen.

Trotz dieser Schäden muss niemand Sorge haben, dass die Scheune demnächst zusammenbricht. „Der Kern des Holzes ist in der Regel stabil“, sagt Baufachdienstleiterin Sabine Bednorz. Weiterhin wird das Gesims komplett abgebrochen. „Das wurde nicht ordnungsgemäß hergestellt und befindet sich in einem desolaten Zustand“, heißt es aus dem Rathaus. Ersetzt wird es durch Ziegelmauerwerk mit Verbindungen aus Stahl.

Viele Schäden haben die Museumsmitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit im Blick. Ihnen ist es besonders wichtig, dass neue Fenster eingesetzt werden. Die alten Holzfenster mit Einfachverglasung lassen Wind und Feuchtigkeit durch, es bildet sich Kondenswasser und das schadet den Museumsstücken. „Es wird neue Fenster geben“, weiß Sabine Bednorz, „in Abstimmung mit der Denkmalbehörde werden die alten Fenster durch neue mit einer Wärmeschutzverglasung ersetzt.“