20 Campteilnehmer aus acht Ländern engagieren sich in den kommenden drei Wochen am Jersleber See Jugendliche fühlen sich in Barleben willkommen
Das Multinationale Workcamp am Jersleber See wurde gestern offiziell eröffnet. Die Gemeindeverwaltung Barleben lud dazu 20 Jugendliche aus acht Ländern in den Ratssaal ein. In den kommenden drei Wochen werden die jungen Leute im Naherholungszentrum mit Hand anlegen.
Barleben l Die Campsprache, trifft sich die Jugend der Welt am Jersleber See, ist Englisch. Also wurde gestern im Ratssaal, als die 20 jungen Leute im Alter von 16 bis 25 Jahren aus acht Nationen in Barleben offiziell begrüßt wurden, (fast) durchgängig Englisch gesprochen. Lydia Krüger, Freie Projektkoordinatorin der Gemeinde Barleben, hieß die jugendlichen Helfer aus Deutschland, Mexiko, Taiwan, Frankreich, Russland, Ukraine, Spanien und Korea herzlich willkommen und zollte den jungen Gästen viel Vorschusslorbeeren: "Ihr habt den Sommer mit nach Barleben gebracht."
Also wurde die Vorstellung des Ortes, die traditionell den Workcamp im Ratssaal einleitet, nach draußen verlegt. Kenneth Behrens, Vorsitzender des Kinder- und Jugendgemeinderates von Barleben, nahm sich der Jugendlichen an und ging mit ihnen auf "Sightseeing-Tour". Während des Rundganges durch den sonnendurchfluteten Ort erfuhren die jugendlichen Gäste, dass Barleben zwar eine recht "kleine, aber sehr intensive Gemeinde" ist. "In der wir von der ersten Minute an sehr herzlich aufgenommen wurden", versicherte Teamleiterin Nadine Mair, die in Bayern zu Hause ist. "Ich habe trotz meiner erst 19 Jahre bereits viele Workshops erlebt, aber nirgendwo waren wir so willkommen wie in der Gemeinde Barleben!" Die 20 jungen Frauen und Männer sind seit Sonnabend im Land. Untergekommen sind sie am Jersleber See, wo sie auch in den nächsten drei Wochen fleißig arbeiten werden.
"Das hat eine gute Tradition", erläuterte die Chefin des Naherholungszentrums, Birgit Hagemannn. "Von Montag bis Donnerstag werden die Jugendlichen in die täglich anfallenden Arbeiten eingebunden. Aber es werden an den jeweils vier Tagen nie mehr als fünf Stunden sein." So wird man die Campteilnehmer in den nächsten Tagen unter anderem bei Pflegearbeiten am Strand erleben, helfen sie garantiert bei der Versorgung und Pflege der Tiere im Streichelgehege. Auch zu kleineren Bau- und Renovierungsarbeiten werden sie herangezogen. "So soll, gewissermaßen als nachhaltigste Arbeit der Jugendlichen, die Festbühne ein Dach bekommen", erläutert Birgit Hagemann. "Nach drei Wochen soll es fertig sein." Nach getaner Arbeit, so versprach die Chefin des "Jersi", lädt der Jersleber See zum Baden ein. Nicht die einzige Freizeitbeschäftigung für die Jugendlichen in den kommenden drei Wochen. So war bereits gestern Abend Bowling angesagt. Auch das ist festgeschrieben: Für Ausflüge in die nähere Umgebung stehen den Campteilnehmern Fahrräder zur Verfügung. Und Lydia Krüger versprach: Natürlich haben die Jugendlichen während ihrer Tage am Jersleber auch hinreichend Zeit, Land und Leute zu erkunden. Und es muss nicht nur die Landeshauptstadt sein, die angesteuert wird, denn auch Berlin, Halle oder Leipzig sind an den Wochenenden mit dem Zug schnell und bequem zu erreichen.
Ist man aber bei der Arbeit am Jersleber See anzutreffen, "dann wird", wie Birgit Hagemann ausdrücklich betont, "auf einen lückenlos durchorganisierten Alltag verzichtet. Vielmehr erwarte ich von allen Teilnehmern die Bereitschaft das Gruppenleben selbst mitzugestalten". Das heißt, die Gruppe organisiert in den kommenden drei Wochen ihren Alltag selbst - sprich Einkaufen, Kochen, Freizeitprogramm. Organisiert, auch das soll nicht unerwähnt bleiben, werden die Workcamps übrigens vom kirchlich und parteipolitisch unabhängigen Verein "Internationale Jugendgemeinschaftsdienste".