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Städtebau Krankenhausgelände wird Einkaufsmeile

Das ehemalige Krankenhausgeländes in Wolmirstedt könnte sich in ein Einkaufs- und Wohnareal entwickeln. Das wirft diverse Fragen auf.

Von Gudrun Billowie 24.11.2017, 00:01

Wolmirstedt l Eigentlich war ein großer Einkaufsmarkt auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses nicht geplant. Nun wurden dem Bauausschuss erste Planungen vorgestellt, nach denen gleich zwei große Märkte angesiedelt werden sollen. Dahinter könnten vier mehrgeschossige Wohnhäuser entstehen.

Bei den Bauausschussmitgliedern stießen diese Pläne nicht auf uneingeschränkte Gegenliebe. Es entspann sich eine kontroverse Debatte vor allem um die Einkaufsmärkte. Am Ende näherten sich alle Beteiligten einander an. Einen Einkaufsmarkt an dieser Stelle konnten sich zum Schluss fast alle vorstellen. Die Diskussion wird fortgesetzt.

Der Stadtrat hatte ursprünglich entschieden, dass auf der 33.000 Quadratmeter großen Fläche Mehrgenerationenhäuser, Einfamilienhäuser und entlang der Schwimmbadstraße Kleingewerbe angesiedelt werden. Diesem Beschluss stehen die jetzigen Pläne gegenüber und das verursachte vielen zunächst große Bauchschmerzen.

Thomas Schlenker (Grüne) forderte, am ursprünglichen Plan festzuhalten, auch Rudolf Giersch (FUWG) gefiel es nicht, so eine große Fläche für den Handel vorzuhalten. Thomas Spelsberg (Linke) zeigte sich erschrocken über die Proportionen der Märkte, kann sich aber die Ansiedlung eines Marktes vorstellen. Jörg Bonewitz (SPD) gestand, er wüsste nicht, wie er den Bürgern die Anwesenheit dieser neuen Märkte erklären solle: „Rewe kann am alten Standort bauen“.

Armin Bartz (Linke) bringt die Verkehrssituation ins Spiel, die eine Zufahrt zum Einkaufsmarkt von der Schwimmbadstraße aus mit sich bringen könnte, vor allem, wenn morgens und nachmittags der Schülerverkehr zunimmt.

Wolmirstedt ist mit Einkaufsmärkten bestens versorgt, derzeit gibt es acht. Joachim Knappe, der die Einkaufsmärkte auf dem ehemaligen Krankenhausgelände bauen würde, argumentiert jedoch, dass die meisten im nördlichen Bereich der Stadt angesiedelt sind und ein Gegengewicht im Süden den Bürgern im Sinne kurzer Einkaufswege entgegenkommen könnte. „Außerdem“, so sagte er, „ist die Kaufkraft da. Wenn sich zwei Märkte interessieren, heißt es, Wolmirstedt geht es gut, hier gibt es Geld.“

Bürgermeister Martin Stichnoth hofft, das die Stadt das Gelände bald verkaufen kann, da die Pflege teuer sei. Die Investoren legen demnächst geänderte Pläne vor.