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Künstlerin Viona liebt das Märchenschloss

23.12.2012, 19:35

Für das vom Verfall bedrohte Schloss Heinrichshorst deutet sich eine Rettung an. Die belgische Aktionskünstlerin Viona hat sich in das Gebäude mit seinen vielen Erkern und Türmchen regelrecht verliebt und will es restaurieren.

Heinrichshorst l Viona ist nicht nur in Belgien als Aktionskünstlerin und Fotografin gut bekannt. "Demnächst veranstalte ich in der Antwerpener Augustinus-Kirche einen Kostümball unter dem Motto ,Die Tochter des Papstes\'. Dazu haben sich schon viele Teilnehmer aus Deutschland angemeldet", erzählt die aufgeschlossene junge Frau.

Sie setzt Märchen, Sagen und Legenden in Szene, entwirft und näht dazu passende Kostüme. Auf der Suche nach geeigneten Örtlichkeiten für ihre außergewöhnlichen Veranstaltungen ist Viona Standaert auf Heinrichshorst gestoßen.

"Wir haben uns sofort in dieses Märchenschloss verliebt", so Viona und ihr Mann Dirk. Der Liebe auf den ersten Blick ist der Blick für die Realitäten gefolgt. Das Schloss, das einst der Schweizer Architekt Jacques Gros für den Magdeburger Brauereibesitzer Gustav Wernecke entworfen hat, ist in einem desolaten Zustand.

Daran konnte auch das jahrelange aufopferungsvolle Engagement der Mitglieder der Gesellschaft für europäischen Denkmal-, Natur- und Landschaftsschutz nichts ändern. "Wir haben hier wirklich viele Stunden geleistet, doch mehr als den weiteren Verfall aufhalten, konnten wir nicht", bedauert Vereinsvorsitzender Uwe Kopp, dass es nicht gelungen ist, einen finanzstarken Partner für die erforderlichen Baumaßnahmen zu finden.

Mit Viona könnte das jetzt gelungen sein. Die junge Familie lebt zeitweilig im Schloss und engagiert sich für eine fachgerechte Restaurierung. "Wir haben uns aus Züricher Archiven die Original Bauunterlagen des Architekten Jacques Gros kommen lassen", berichtete Viona Standaert. Daraufhin hätten sie bereits den so genannten Taubenturm wieder in den Originalzustand versetzen können.

"Vorerst wollen wir zwischen Heinrichshorst und Antwerpen pendeln. Wir wollen dabei Erfahrungen sammeln, um die richtige Entscheidung treffen zu können", beantwortet die Künstlerin die Frage, ob sie bald den Lebensmittelpunkt ihrer Familie nach Heinrichshorst verlegen will.

Uwe Kopp, der schon zahlreiche Interessenten für das wunderschöne Schloss kennengelernt hat, ist zuversichtlich, dass mit Familie Standaert das Schloss gerettet werden kann.

Mehr Informationen über das Schloss sowie über Viona gibt es im Internet unter www.heinrichshorst.com und www.viona-art.com.