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Letzter Arbeitstag Pfarrerin nimmt ihren Abschied

Nach fast 22 Dienstjahren verlässt Pfarrerin Christa Kohtz den Kirchenkreis. Die Angeranerin begibt sich in den Ruhestand.

Von Detlef Eicke 31.01.2019, 00:01

Angern l Der Gottesdienst in der St. Mauritiuskirche Angern lebte von einer ganz besonderen Stimmung. Für die studierte Theologin Christa Kohtz hieß es vor Wochenfrist nämlich, Abschied von ihrer Gemeinde zu nehmen. Der war feierlich und emotional: Die Kirche platzte aus allen Nähten, die Wolmirstedter Kantorin Stefanie Schneider schuf mit brillantem Orgelspiel den musikalischen Rahmen. Der Colbitzer Pauluschor, deren Leiterin Stefanie Schneider ist, und „Nova Cantica“ aus Tangerhütte unter Leitung von Tilman Frieser lieferten mehrstimmigen Satzgesang.

„Christa Kohtz hat stets mit Verstand und Leidenschaft gepredigt. Wir fühlten uns immer persönlich angesprochen. Es tat gut, ihr zuzuhören“, sagte Sven Widdecke, er ist Vorsitzender des Gemeindekirchenrates.

Diese Leidenschaft und Intensität zeigte Christa Kohtz auch bei ihrer letzten öffentlichen Predigt. Sie war nah bei den Menschen, die Kanzel bestieg sie so gut wie nie. So war es auch diesmal: Der etwa eineinhalbstündige Gottesdienst spielte sich in unmittelbarer Nähe zum Publikum ab. Zum Ende der Predigt flossen gleichsam bei Pfarrerin, Gemeindemitgliedern und Wegbegleitern einige Tränen – die Atmosphäre war sehr emotional.

Superintendent Uwe Jauch nahm das Wort. Er dankte Christa Kohtz für ihre geleistete Arbeit und sprach eine Entpflichtungsformel. „Sie sind nun frei von allen damit verbundenen Aufgaben und Pflichten“, besiegelte Uwe Jauch mit Handschlag den Abschied der Pfarrerin. Uwe Jauch hielt nach der Sonntagspredigt eine kurze Rückschau auf ihr Wirken in den fast 22 Jahren im Kirchenkreis, wünschte Christa Kohtz für ihr künftiges Leben Erfolg und Gottes Segen. Ihre Stelle nimmt nun Sven Lambert ein. Bis April 2020 ist der Pfarrer im Entsendungsdienst.

Christa Kohtz war in den Jahren 1981 bis 1991 im Pfarramt Salzfurtkapelle tätig. Von 1991 bis 1997 war sie im hauswirtschaftlichen Bereich des Mauritiushauses in Niederndodeleben aktiv. Dort sei sie dem Grunde nach „Hausmutter“ gewesen, erzählt Sven Widdecke. Zum 1. März 1997 führte der Weg ins Pfarramt nach Angern. Sie hatte sich auf eine Ausschreibung beworben. Nach dem Vorstellungsgottesdienst gab der Gemeindekirchenrat grünes Licht. Zu diesem Pfarrbereich gehörten neben Angern noch Wenddorf, Mahlwinkel, Zibberick, und Sandbeiendorf. Dort trat sie die Nachfolge der Pfarrersleute Margitta und Siegfried Ferchner an, die dort seit Anfang der 1960-er Jahre Dienst taten und sich 1996 in den Ruhestand verabschiedeten. Gut strukturiert packte Christa Kohtz die Aufgaben an, galt es schließlich die Arbeit zweier Kirchendiener auf eine Person zu bündeln. Ab dem Jahr 2012 betreute Christa Kohtz zusätzlich den Bereich Rogätz. Die dort tätige Pfarrerin Rosemarie Oelke hatte sich ebenfalls in den Ruhestand verabschiedet. Spätestens mit dem Ruhestand von Andreas Nestler im Jahr 2013 kamen Zielitz und Loitsche hinzu.

Zeit für Müßiggang kam bei der Pfarrerin nicht auf. Sie hatte in diesem gewachsenen Bereich ordentlich zu tun. Gottesdienste, Konfirmandenstunden, Kinder-, Frauen- und Seniorenkreise, aber auch Büroarbeit füllten den Terminkalender. Nun verlegt sie ihren Lebensmittelpunkt nach Magdeburg. Dort wohnen auch ihre beiden Töchter und drei Enkelkinder. Künftig bleibt Christa Kohtz Zeit für musische oder Reiseaktivitäten – getreu dem Liedtext „Vertraut den neuen Wegen“. Dort klingt es unter anderem „Leben heißt sich regen, weil Leben wandern heißt. Die Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit.“