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8000 Quadratmeter des Technologieparks Ostfalen sollen den Kindern gehören Neue Kita im Technologiepark mit Labor und Sauna

Von Gudrun Billowie 10.11.2012, 02:16

Im Technologiepark Ostfalen (TPO) soll eine neue Kindertagesstätte gebaut werden. Sie wird vor allem den Kindern der Mitarbeiter der im TPO angesiedelten Unternehmen offenstehen.

Barleben l Es gibt mehrere Gründe, warum im Technologiepark Ostfalen eine Kindertagesstätte entstehen soll. Zum einen sollen sich Beruf und Familie für die Mitarbeiter der Firmen besser vereinbaren lassen, zum anderen soll der eigene Firmennachwuchs frühzeitig herangezogen werden und die sogenannten weichen Standortfaktoren sollen Unternehmen die Entscheidung für Barleben leichter machen.

"Wir wollen weitere Firmen im Technologiepark ansiedeln", sagt Jürgen Ude, Geschäftsführer des Innovation- und Gründerzentrums (IGZ), "und bei unseren Gesprächen dazu steht die Frage nach der Kinderbetreuung immer vorn."

In der Gemeinde Barleben gäbe es zwar Kindereinrichtungen, aber die Kita im TPO soll ein Haus mit flexiblen Öffnungszeiten werden. Einerseits soll das heißen, dass Eltern ihrem Schichtdienst nachgehen können. Andererseits soll die Kinderbetreuung auch gesichert sein, wenn die Eltern Dienstreisen unternehmen oder Kundengespräche, Weiterbildungen oder Messebeteiligungen gestalten. "Die Regelöffnungszeit für diese Kita soll zwischen 6 und 19 Uhr liegen, die Kernzeit zwischen 7 und 18 Uhr", sagt Bernhard Beckmann, Geschäftsführer des Europäischen Bildungswerkes für Beruf und Gesellschaft (EBG). Eine Übernachtungsmöglichkeit für Kinder anzubieten, gelte allerdings noch als Vision.

Das EBG , die Sachsen-Anhaltinische Landesentwicklungsgesellschaft (SALEG) und das IGZ werden diese Kindertagesstätte errichten. Das Investitionsvolumen wird auf etwa vier Millionen Euro geschätzt. Die Gemeinde Barleben wird sich nicht daran beteiligen. "Das Finanzierungsmodell für diese Kita ist noch nicht ganz ausgereift", sagt IGZ-Geschäftsführer Christian Ude. Er hofft, dass sich die Firmen im Technologiepark durch Platzankäufe beteiligen. Als größten Bedarfsträger sieht er Salutas.

Ob auch Kinder, deren Eltern zwar in der Gemeinde Barleben wohnen, aber nicht im Technologiepark arbeiten, ihre Kinder in diese Kita bringen können, solle im Einzelfall entschieden werden.

Die frühkindliche Bildung hat sich vor allem das Europäische Bildungswerk auf die Fahnen geschrieben. "Wir müssen die Neigungen für eine technische Ausbildung früh entwickeln", sagt EBG-Geschäftsführer Bernhard Beckmann, "gerade im Hinblick auf unsere Nähe zur Universität." Darum wurden als Leitlinien für diese Kita Mehrsprachigkeit, Internationalität und mathematisch-technische Ausrichtung festgelegt.

Eine französische und eine englische Muttersprachlerin sollen den kindlichen Alltag begleiten. Das gefällt dem Barleber Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff besonders gut. "Wir haben bisher noch keine Vorbildungsmöglichkeit für unsere bilingual arbeitende internationale Grundschule", sagt er. Ein Kinderlabor und eine Werkstatt sollen den Entdeckerdrang der Kinder unterstützen. Kindersauna, Naturspielplatz, Atrium und eine Arena bieten weitere Erfahrungswelten.

Die Kindertagesstätte soll 120 Kindern Platz bieten. Davon sind etwa 40 Plätze für Krippenkinder vorgesehen. In der Einrichtung sollen zwölf staatlich anerkannte Erzieherinnen arbeiten. Das Erzieherteam soll neben den beiden Muttersprachlerinnen durch Schülerinnen der pädagogischen Fachschulen für Sozialwesen und Studentinnen der Hochschulen aus dem sozialwissenschaftlichen Bereich unterstützt werden.

Die Gebühren für diese Kita werden höher sein, als in den Kitas der Gemeinde Barleben. "Das kann bei diesem breitgefächerten Angebot gar nicht anders sein", sagte Bürgermeister Keindorff. Wann diese Kita fertiggestellt ist, ist ungewiss. "Sind alle Verträge geschlossen und steht die Finanzierung, rechnen wir mit einer Bauzeit von 14 bis 16 Monaten", sagt SALEG-Geschäftsführer Conny Eggert, "sodass die Kita vorraussichtlich 2014 in Betrieb gehen kann."