Umfangreiche Bauarbeiten zwischen Jersleben und Samswegen Ohre-Düker wird ausgewechselt
Neben der Straße zwischen Jersleben und Samswegen wird seit der vergangenen Woche gearbeitet. Bagger sind damit beschäftigt, eine lange Baustraße anzulegen, wurde gleichzeitig damit begonnen, rechts und links der Ohre Freiflächen zu schaffen, die während der Bauzeit dringend benötig werden. Das heißt, gegenwärtig werden zig Tonnen von Erdreich bewegt.
Jersleben. Der eigentliche Grund der regen Bautätigkeit zwischen Jersleben und Samswegen ist die zentrale Trinkwasserleitung, die zwischen Colbitz und Magdeburg bei Jersleben die Ohre unterörtert. Die Baumaßnahme ist in der Niederen Börde gemeldet. "Bei dem Projekt handelt es sich um die Auswechselung des Ohredükers DN 1000 Stahl der zweiten Hauptversorgungsleitung", war auf Nachfrage der Volksstimme aus dem Bauamt zu hören.
Und wie von Jens Dirks, Bauleiter in der Umwelttechnik und Wasserbau GmbH Osterweddingen, vor Ort zu erfahren war, muss in diesem Bereich ein Stück der Trinkwasserleitung, die sich etwa 1,5 Meter unter der Flusssohle befindet, erneuert werden.
"Die Arbeiten, die hier anstehen, sind sehr umfangreich, bedürfen einer gründlichen Vorbereitung. Schließlich muss diese wichtige Leitung auf einer Gesamtlänge von 100 Metern bei einem Durchmesser von einem Meter neu verlegt werden."
Das bedeutet, die Baustelle wird gegenwärtig eingerichtet. Offizieller Baubeginn war der 27. Juli, und die Arbeiten werden voraussichtlich bis in den Oktober hinein andauern.
Was es mit dem Düker auf sich hat, sich dahinter verbirgt, das erläuterte der Bauleiter: "Ein Düker, das Wort kommt aus dem niederdeutschen Sprachgebiet und bedeutet soviel wie Taucher, ist die Unterführung eines Rohres, oder einer Abwasser-, Trinkwasserleitung – (es kann aber auch eine Grundwasser- beziehungsweise Öl-Pipeline sein) – unter einer Straße, einem Deich, Tunnel oder einem Fluss. In unserem konkreten Fall ist es die Ohre. Die Düker können Hindernisse überwinden, ohne dass Pumpen eingesetzt werden müssen.
Dabei nutzt man das Prinzip der kommunizierenden Röhren, wonach sich Flüssigkeiten in den Leitungen, die miteinander verbunden sind, stets auf das gleiche Niveau einpegeln. Fließt nun auf einer Seite immer neue Flüssigkeit hinzu, so erreicht sie auf der anderen Seite dasselbe Höhenniveau und kann fast ohne Höhenverlust dort weitergeleitet werden."
Wie der Bauleiter versichert, ist dies keine Erfindung der Neuzeit: "Schon die Römer nutzten diverse Düker aus Blei- und Tonrohren, um mit Trinkwasserleitungen Schluchten ohne Aquädukt überwinden zu können."