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"Mister Tagesschau" Jan Hofer kommt zur Eröffnung der Ohre-Classic-Rundfahrt nach Barleben Oldtimer-Freunde lassen zum Saisonbeginn offiziell die Motoren ihrer nostalgischen "Schätzchen" an

Von Gudrun Billowie 04.03.2013, 02:26

Die Sonne scheint Oldtimer-Fan zu sein. Pünktlich zum Saisonstart hat sie die Wolken beiseite geschoben und die blitzenden Karossen in Frühlingslicht getaucht. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung beim "Motorenanlassen".

Barleben l Die fünfte Ohre-Classic ist in greifbare Nähe gerückt. Das "Motorenanlassen" am Sonnabend in einem Barleber Autohaus hat die Saison eröffnet und rund 200 Oldtimer-Freunde zusammengeführt. Die eigentliche Classic-Tour wird am 8. und 9. Juni gefahren, erstmals an zwei Tagen. Die Tour fällt mit den Barleber Ostfalentagen zusammen. Schirmherr ist der Barleber Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff (FDP).

Das "Motorenanlassen" wurde von den Oldtimerfreunden im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung zelebriert. Mit dabei ist "Mister Tagesschau" Jan Hofer. "Jan Hofer ist ein Urgestein unserer Ohre-Classic", sagt Bernd Rothämel, der zusammen mit Michael Wesemann diese Tour aus der Taufe gehoben hat und mit wachsender Begeisterung weiter organisiert.

Diese "fast kindliche Begeisterung" der beiden hatte Jan Hofer einst bewogen, auf die Anfrage Rothämels zu reagieren. "Damals bekam ich einen Brief von einem mir unbekannten Menschen", sagt Hofer, und weil der Tagesschau-Sprecher viele Briefe von unbekannten Menschen bekommt, hat er nicht reagiert. "Aber Bernd hat mich angerufen und mich so zugequatscht", sagt Hofer, "da habe ich die Teilnahme an der Ohre-Classic zugesagt. Und bis heute keine Minute bereut." Jan Hofer selbst ist Oldtimer-Fan. Er mag es, diese alten Autos "Schätzchen" zu nennen und er mag die Oldtimer, die bei der Ohre-Classic mitfahren. "Die Tour bringt viele Gleichgesinnte auf die Beine und man findet hier Schätzchen, die beinahe vergessen wären, weil sie nach dem Krieg lieber verschrottet wurden."

Zur Ohre-Classic gehören stets spektakuläre Höhepunkte, sie führt auf Strecken entlang, die eigentlich für den Autoverkehr gesperrt sind. Die Oldtimer überfuhren schon die Sternbrücke in Magdeburg und die Trogbrücke. In diesem Jahr ist der Zoo der spektakuläre Zwischenstopp auf der Tour der alten Hochglanzkarossen. "Die Autos werden durch den Zooeingang auf den Vorplatz fahren und dort parken", erklärt Zoodirektor Kai Perret. Eine Fahrt zwischen den Tiergehegen werde es nicht geben. "Das geht schon wegen der Wegbreite nicht", so der Zoodirektor. Dennoch sollten sich die Auto-Freunde ein wenig mit den Zoo-Bewohnern auskennen. "Wir werden ein Ratespiel im Nashornbereich ausrichten", sagt Kai Perret, "außerdem werden wir eine Tierische Olympiade austragen." Was das genau bedeutet will der Zoodirektor noch nicht verraten.

Echte Oldtimerfreunde haben naturgemäß ein Faible für robuste Technik, die auf Schrauben und nicht auf Computertechnik basiert. Und sie haben in der Regel auch Sinn für Ästhetik. So lassen sie gerne Königinnen auf den Beifahrersitzen Platz nehmen, sei es eine Heidekönigin, Weinkönigin oder Blütenkönigin. "In diesem Jahr würden wir gerne ein Brautpaar auf unserer Tour dabei haben", sagt Bernd Rothämel, "am liebsten eins aus Barleben." Genaue Recherchen hat er allerdings noch nicht angestellt. Noch ist genug Zeit. Es wurden ja gerade erst offiziell die Motoren angelassen.