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Oldtimertreffen Schätzchen der IFA-Geschichte

Freunde alter Autos und Motorräder haben den Weg nach Barleben gefunden. Das 12. IFA-Treffen fand dort statt.

Von Regina Malsch 15.09.2019, 23:01

Barleben l Bei schönstem Wetter fand am Sonnabend auf dem Anger das 12. Oldtimer-Treffen statt. Das hatten erneut die IFA-Oldtimer-Freunde organisiert. Vorsitzender des nur zehn Mitglieder zählenden Vereins ist Timo Klimmek. „Das klappt hier alles nur so gut, weil alle mitziehen und wir von Freunden und den Familien unterstützt werden.“

Außerdem spielte mal wieder das Wetter mit, waren viel mehr Händler mit begehrten Ersatzteilen vor Ort und auch die Zahl der ausgestellten Oldtimer rekordverdächtig. Rund 150 Autos und Motorräder! Aus ganz Sachsen-Anhalt und weit darüber hinaus waren Liebhaber mit ihren „Schätzchen“ nach Barleben gekommen. Nach der Satzungsänderung 2018, so erklärt sich die gute Beteiligung, können alle Oldtimer – Autos die älter als 30 Jahre sind – an der Präsentation teilnehmen. Die kommen allerdings nicht in die Wertung der IFA-Fahrzeuge.

Für viele der Besucher, oft auch schon im „Oldie“-Alter, war es auch eine Reise in die Vergangenheit, hatten doch viele als Jugendliche selbst so ein Moped mit den Vogelnamen Schwalbe, Habicht oder Star, dann eine Jawa oder MZ gefahren und später mit der Familie für einen Trabant oder Wartburg gespart. Zu der Schau gehörten auch alte Fahrzeuge aus den RGW-Staaten wie die seinerzeit imposanten Wolga oder begehrten Lada. Auch mehr oder weniger gut erhaltene Transporter und Militärfahrzeuge konnte besichtigt werden. Zum Fachsimpeln und Bestaunen fanden sich immer wieder kleine Gruppen zusammen. Da wurde Enkeln gezeigt, welches Auto der Opa früher gefahren hatte, dort stand man vor einer geöffneten Kühlerhaube und bewunderte den getunten Motor oder ging vor einem Wunderwerk der Technik in die Knie. Wie zum Beispiel vor der 98er Wanderer, 1936 in Chemnitz gebaut. Das Motorrad gehört seit fünf Jahren Volker Küster aus Zielitz. Zwei Jahre lang hat der 71-Jährige das gute Stück restauriert und es doch in seiner Ursprünglichkeit belassen.

Besonders viele Fragen musste auch Harry Witzke aus Eichenbarleben zu seinem DKW F8 von 1955 mit Klappdach beantworten. 1974 hatte er das Auto vom Vater mit total kaputter Karosse übernommen. „Ich hab einen F 7 von 1936 gekauft und ausgeschlachtet. Und so ist aus den beiden Fahrzeugen ein DKW-Caprio geworden. Die Karosse ist aus Holz mit der Originalbespannung aus Kunstleder“, erzählt er stolz. Lange Fahrten sind allerdings nicht möglich, aber bis Helmstedt oder Barleben zum Oldtimer-Treff schafft er es allemal.

Die Vereinsmitglieder hatten die Veranstaltung auch als Familienfest vorbereitet. Und so gab es Kinderbelustigung, ein tolles Kuchenbuffet und Leckeres vom Grill. Außerdem sollte der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen. Dafür sorgte schon am Eingang Vereinsmitglied Konrad Dünnhaupt in alter DDR-Polizeiuniform sowie ein zusammengebautes Vehikel, mit dem Kinder eine Runde auf dem Anger fahren durften.

Bevor sich die Blechlawine auf den Heimweg machte, wurden noch drei Pokale vergeben. Ausgezeichnet wurde Matthias Freude aus Medow für die längste Anreise, immerhin 360 Kilometer. Edgar Theine aus Rathmannsdorf nahm für seinen Wartburg 312, Baujahr 1965, den Pokal für das schönste Auto entgegen. Schönstes Motorrad wurde die Jawa 350, Baujahr 1962 von Gernot Ölze aus Barleben.