Jugendarbeit Projekt geht in die nächste Runde
Das Wetter ist gut und die Stimmung zwischen den Teilnehmern ausgelassen – nach der langen Lockdown-Pause kann das Projekt „Jugend und Kommune“ in Groß Ammensleben bei einem Grillabend wieder Fahrt aufnehmen.

Groß Ammensleben - Ziel des Projekts, das im März vergangenen Jahres startete, sei es, dass Jugendliche und junge Erwachsene einen Bezug zur Kommunalpolitik bekommen. Mitwirken können und so eine Verbindung zwischen den jungen Anwohnern und der Gemeinde zu schaffen sei dabei besonders wichtig. „Die Ideen waren von Anfang an sehr vielseitig. Wir mussten dann schauen, was sich wann umsetzen lässt, besonders in Zeiten der Pandemie“, erzählt Daniela Baars. Sie ist in der Gemeindeverwaltung tätig und leitet das Projekt. Letztes Jahr hat sich die Gruppe gezielt für bessere Radwege eingesetzt und dafür verschiedene Aktionen veranstaltet – mit Erfolg. Der Gemeinderat hat sich dem Wunsch nach besseren Radwegen zwischen den Gemeinden gewidmet und schließlich eine Fahrrad AG gegründet, die sich speziell um das Thema Fahrrad und Radwege kümmert.
„Die Bereiche der Ideen waren ganz unterschiedlich: Freizeit, Infrastruktur oder Umwelt zum Beispiel. Ich habe durch das Projekt ein größeres Interesse an Fridays for Future bekommen“, erzählt Pauline Fehlhauer. Die zwölfjährige ist die jüngste Teilnehmerin des Projekts. Auch der 17-jährige Erik Schmidt ist Mitglied des Projekts: „Ich fand besonders toll, dass in der Gruppe alle mitgenommen wurden. Da ist keiner zu kurz gekommen und alle konnten mitreden und mitwirken.“
Dieses Jahr soll ein weiteres Projekt in Angriff genommen werden. „Wir wollten erstmal, dass sich die Gruppe nach so langer Pause wieder trifft und sich austauschen kann. Dann können wir auch sehen, wer noch mitmacht und welche Ideen neu aufgekommen sind“, erklärt Baars. „Wir haben uns so viel zu erzählen, da reicht ein Abend nicht“, sagt die 14-jährige Lara Schmidt. Daniela Baars und der Sozialarbeiter Steffen Niemann müssen den Jugendlichen zunächst eine schlechte Nachricht überbringen: Die geplante Fahrt nach Berlin muss verschoben werden, soll aber sicher nachgeholt werden.
„Unser nächstes Projekt trägt den Namen „Hit and Shit Places“. Dafür sollen alle Teilnehmer Fotos von den Orten, die ihnen besonders gut oder gar nicht gefallen, machen“, verkündet Baars. Die Fotos sollen gesammelt und ausgewertet werden. Das könnte den Gemeinden zeigen, welche Orte vielleicht eine Erneuerung bräuchten. Gleichzeitig tauschen sich die jungen Bewohner der Gemeinden über schöne Plätze aus und entdecken vielleicht etwas neues dabei. Die Jugendlichen haben gleich Ideen, wie man die Fotos sammeln oder zu einer größeren Fotoaktion aufrufen kann: Über Social Media, Hashtags oder eine Cloud. „Wir brauchen die Expertise der jungen Menschen, weil die sich besser mit Medien und Fotos auskennen, als wir“, sagt Baars. Aber nicht nur die technischen Kenntnisse der Jugendlichen sind für das Projekt relevant: „Durch die Kontakte der Jugendlichen können wir mehr Menschen erreichen für die Radaktion oder jetzt für die Fotos. Hier sind alle gut vernetzt.“