1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Ritter und Prinzessinnen gaben sich im Regenbogenland die Ehre

Kindertagesstätte in Groß Ammensleben stellte zum 20. Namenstag buntes Fest auf die Beine Ritter und Prinzessinnen gaben sich im Regenbogenland die Ehre

Von Ragna Iser 03.09.2012, 03:20

Groß Ammensleben l Prinzessinnen und Ritter rennen wild durcheinander. Mädchen in rosafarbenen Tüllkostümen, die Jungen in dezenteren Farben, dafür mit Schwert und Schild. Das Gelände der Kindertagesstätte Regenbogenland erinnerte am Wochenende an ein Mittelalterspektakel - auch die Erzieher und manche Eltern waren verkleidet. Unter ihnen waren Bettler, Edelmänner und Kräuterhexen. Anlass für die Zeitreise ins Mittelalter war ein Geburtstag, genauer: ein 20. Geburtstag. Das Regenbogenland feierte seinen 20. Namenstag. Höhepunkt: der Überraschungsauftritt der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Groß Ammensleben.

1992 wurde die Einrichtung auf den Namen getauft, nachdem sie ein Jahr, seit Krippe und Kita zusammengelegt worden waren, namenlos gewesen war. "Leicht haben wir uns die Namenfindung nicht gemacht", erinnerte sich Leiterin Viola Fütterer. Eltern seien befragt worden, Vorschläge gesammelt und abgestimmt. Drei Vorschläge hätten es bis in die Endrunde geschafft, letztendlich setzte sich das Regenbogenland durch.

Und dies wurde mit einem Mittelaltermarkt gefeiert. Die Kinder führten Tänze auf. Sieben Stationen luden Eltern mit ihren Töchtern und Söhnen zum Verweilen ein und vermittelten zugleich den Kindern Hintergrundwissen über die vergangene Epoche. So gab es an einem Stand für die Kleinen Malvorlagen mit Rittern und Prinzessinnen, die sie ganz nach ihrer Phantasie gestalten konnten. Ein paar Meter weiter konnten Mädchen mit Hilfe ihrer Eltern bunte Kränze flechten, die sie sich anschließend auf das Haar setzen konnten.

Wilder ging es hingegen bei den Festspielen zu. Dort war für die Kleinen Wassertragen, Wettreiten und Werfen angesagt. Und wer passend zu seinem Kostüm mit einem buntgeschminkten Gesicht herumlaufen wollte, war bei Birgit Holze genau richtig. Mit ruhiger Hand verwandelte sie Mädchen und Jungen zu Schmetterlingen und anderen Schönheiten - der Phantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt.

Vom Erlös soll neue Zeltwand für Tipi gekauft werden

Unter den Gästen waren auch Bennet (3) und seine große Schwester Joline (7). Beide als Bettler beziehungsweise Magd verkleidet, zogen sie mit ihrer Mutter Jacqueline Günther, ebenfalls als Bettlerin kostümiert, und mit der Oma, Marita Pasemann, als Kräuterhexe zurechtgemacht über das Gelände. An sich sei das Fest eine schöne Idee, waren sie sich einig. "Leider verläuft sich das Geschehen zu sehr", bedauerte Marita Pasemann. Sie hätte auch gedacht, dass die Eltern sich mehr von dem Mittelalter-Fieber anstecken lassen.

Trotzdem war die Kita-Leiterin mit der Resonanz zufrieden. Etwa 100 Besucher hatte der 20. Geburtstag. Und ohne die Hilfe der Eltern sei eine Umsetzung auch nicht möglich gewesen. So auch beim Mittelaltermarkt, auf dem unter anderem Marmelade verkauft wurde. "Von dem Erlös wollen wir die Zeltwand unseres Tipi erneuern", verriet Viola Fütterer. Die Kita hofft, dass die Einnahmen dafür reichen, die Zeltwand koste etwa 300 Euro.

Das Mittelalterspektakel perfekt machten die kleinen Burgen und Häuser aus Kartons, die zwischen den Ständen verteilt standen. "Die kleine Stadt haben die Kinder kreiert", sagte Viola Fütterer. Heutzutage erhalte man überall Kartons als Verpackung. "Wir wollten den Kindern zeigen, dass man nicht alles wegwerfen muss, sondern ¿Müll\' noch für andere Sachen verwenden kann."

Die Kartonstadt sei bereits zum Kinderfest gestaltet worden - und extra für das 20. Namensfest aufgehoben worden. Ideengeber für das Mittelalterspektakel war übrigens ein Projekt zum Thema Bäume beziehungsweise Holz, das die Kinder im Vorfeld besucht haben. Im Mittelalter hätte Holz noch eine andere Bedeutung gehabt als heute.