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Geringer Pegelstand Rogätzer Hausbrunnen gibt kein Wasser mehr

Ausnahmezustand herrscht seit gut einer Woche bei Tobias Sonneson und seiner Familie. Der Hausbrunnen gibt kaum noch Wasser.

Von Burkhard Steffen 19.10.2015, 01:01

Rogätz l Der Pegelstand der Elbe liegt seit Monaten unter dem normalen Mittelwert. Das hat Auswirkungen auf die Wasserversorgung einiger Bewohner in Wiesental. „Der Wasserstand im Brunnen ist abhängig vom Pegel der Elbe“, berichtet Tobias Sonneson.

Doch die Elbe führt seit Monaten relativ wenig Wasser. „Die Folge ist, dass unsere Pumpe oftmals nur noch Luft zieht“, ist der gelernte Kraftfahrzeugmechaniker verzweifelt. Schließlich leben im Haushalt auch zwei pflegebedürftige Senioren sowie die Lebenspartnerin von Tobias Sonneson mit den beiden vier Monate alten Babys.

„Wir versuchen, tagsüber möglichst kein Wasser zu entnehmen, damit wir uns wenigstens am Abend waschen können“, schildert er die Situation. In seiner Not wandte sich der Rogätzer an den Wolmirstedter Wasser- und Abwasser-Zweckverband (WWAZ). Schließlich liegt nur 1200 Meter entfernt, bis zum Ortsausgang von Rogätz eine Trinkwasserleitung. „Aber auch dort konnte man uns nicht helfen. Die Trinkwasserleitung bis nach Wiesental zu verlängern, ist derzeit nicht vorgesehen.“

Das bestätigt auch Norbert Franke, Pressesprecher des WWAZ. „Die Grundstücke in Wiesental sind nicht die einzigen in unserem Verbandsgebiet, die sich dezentral mit Trinkwasser versorgen.“

Hans-Peter Schröder, Vertreter der Verbandsgemeinde Elbe-Heide im WWAZ, wohnt selbst in Rogätz, in unmittelbarer Nachbarschaft von Tobias Sonneson. Er kennt die Nöte der Grundstücksbesitzer im Außenbereich von Wiesental. Aber er kennt auch die Satzung des WWAZ. Darin heißt es: „Das Anschluss- und Benutzungsrecht erstreckt sich nur auf solche Grundstücke, die durch eine Versorgungsleitung erschlossen werden. Die Anschlussberechtigten können nicht verlangen, dass eine neue Versorgungsleitung hergestellt oder eine bestehende Versorgungsleitung geändert wird. Welche Grundstücke erschlossen werden bestimmt der WWAZ. Der Anschluss eines Grundstücks an eine bestehende Versorgungsleitung kann versagt werden, wenn die Trinkwasserversorgung wegen der Lage des Grundstücks oder sonstiger technischer oder betrieblicher Gründe erhebliche Schwierigkeiten bereitet oder besondere Maßnahmen erfordert.“

Grob überschlagen würde eine Verlängerung der Trinkwasserleitung bis zum Grundstück von Familie Sonneson 120 000 Euro kosten. Hans-Peter Schröder empfiehlt deshalb, den Brunnen tiefer zu bohren. Tobias Sonneson hat bereits mit einer Brunnenbaufirma Kontakt aufgenommen und sich einen Kostenvoranschlag erstellen lassen. Er setzt jetzt allerdings erst einmal darauf, dass der Regen der vergangenen Tage den Wasserstand in seinem Hausbrunnen wieder ansteigen lässt.