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Sanierung Klutturm öffnet Aussichtsplattform wieder

Am Klutturm, dem Rogätzer Wahrzeichen, sind die Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Zum Adventsmarkt ist die Plattform erstmals geöffnet.

Von Burkhard Steffen 22.11.2017, 11:00

Rogätz l Besonders auffällig ist das neue Dach. Das reicht jetzt über die Brüstung der Aussichtsplattform hinaus. Aber auch andere, nicht auf den ersten Blick sichtbare Arbeiten wurden im Zuge der Klutturmsanierung vorgenommen. So wurden die Wände des Beton-Wasserbehälters saniert, bekam der Besuchermagnet eine neue Eingangstür und eine Treppe dazu.

Rund 200.000 Euro haben die Arbeiten gekostet, die aus Mitteln der Europäischen Union mit 120.000 Euro gefördert worden waren.

Die Rogätzer Heimat- und Kulturfreunde präsentieren im Inneren des über 30 Meter hohen Turmes mehrere Ausstellungen. Die Vereinsmitglieder haben sich auch intensiv mit der Geschichte des Bauwerkes beschäftigt.

Der ehemalige Wohnturm stammt aus dem 12. Jahrhundert. „Der Name ,Klut‘ wird seit etwa 150 Jahren verwendet. Er stammt aus dem Niederdeutschen und bedeutet soviel wie Klumpen oder Klotz“, informiert Margitta Häusler, Vorsitzende der Rogätzer Heimat- und Kulturfreunde.

Die Erbauung des Klutturmes geht vermutlich auf Heinrich I. zurück, der ihn zur Sicherung des Grenzgebietes zu den Wenden errichten ließ. Von 1369 bis 1851 war fast 500 Jahre lang die Familie von Alvensleben Besitzer der einstigen Burganlage, zu der der Klutturm gehörte.

Besonders im Dreißigjährigen Krieg wurde das Areal hart umkämpft. „Burg und Dorf lagen danach viele Jahre wüst“, so Margitta Häusler. Erst um 1650 begann die Wiederbesiedlung. Danach wurde der Turm vor allem für die Vorratshaltung genutzt. Im Keller wurde beispielsweise das auf der Burg gebraute Bier eingelagert.

Die Aussichtsplattform gibt es seit 1920. Damals wurde auf der oberen Plattform des Turms ein Wasserbehälter eingebaut, von dem der Gutsbezirk versorgt wurde. „Wahrscheinlich ist es eine der ältesten Arbeiten aus Stahlbeton in Sachsen-Anhalt“, vermutet die Vorsitzende der Heimat- und Kulturfreunde. Die streben an, dass die neue Aussichtsplattform erstmals zum Adventsmarkt am 3. Dezember wieder öffentlich für Besucher zugänglich ist.