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Coronavirus Neu im Mai: Baustellen und Schule

Am Montag sind wieder mehr Kinder in die Schulen gegangen. Was hat sich in Wolmirstedt noch verändert?

Von Gudrun Billowie 05.05.2020, 01:01

Wolmirstedt l Sieben Wochen lang war Jordan Leenitzer wegen der Corona-Pandemie nicht in die Schule gegangen, am Montag erlebte das Mädchen wieder einen Schultag. An dem war vieles anders, als es die Elfjährige bisher kannte. Vor allem der Abstand muss unter allen Umständen eingehalten werden.

Deshalb passt nur die halbe Klasse in den Klassenraum, die beiden vierten Klassen der Gutenberg-Grundschule sind in vier Gruppen geteilt. Auf den Fluren wird der Mund-Nasenschutz gefordert, im Klassenraum nur, wenn sich Menschen nahe kommen. Wie fühlt sich das an? „Es ist komisch, wenn man Anstand halten muss, die anderen nicht wie früher umarmen kann“, sagt Jordan, „aber es ist in Ordnung.“

Sieben Wochen lang haben Jordan und ihre Klassenkameraden zu Hause gelernt. „Am Anfang war es sogar schön“, erzählt Jordan, „aber dann wurde es langweilig, weil man sich nicht mit Freunden treffen konnte.“ In der Schule sind nun zumindest einige wieder beisammen. Lassen sich Gespräche auf Abstand führen? Jordan bleibt locker: „Da muss man einfach etwas lauter sprechen.“

Seit Montag besuchen alle vierten Klassen wieder die Schulen, in den höheren Stufen sind zu den Abschlussklassen nun auch die neunten und elften Klassen hinzugekommen. Bis zu den Pfingstferien soll jedes Kind mindestens einmal in der Schule gewesen sein. Das ist eine große Herausforderung für den Schulbetrieb. Der Platz muss gut aufgeteilt werden, deshalb werden die Klassen gestaffelt, zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Tagen unterrichtet, die Pausen unterschiedlich gestaltet, nur zwei Kinder können die Sanitäreinrichtungen gleichzeitig aufsuchen.

Doreen Haensch, Schulleiterin der Gutenberg-Grundschule, sieht trotzdem optimistisch nach vorn, denn die sieben Wochen ohne Schulbetrieb haben das digitale Lernen vorangetrieben. „Wir arbeiten inzwischen mit Videokonferenzen. So sind auch diejenigen Kinder und Lehrer dabei, die zu Hause bleiben müssen.“ Besonders Grundschullehrerin Brita Großmann hat dieses System zum Leben erweckt und in der Schule etabliert. Es lag in der Schule zwar schon vor, war mit Hilfe von Fördergeldern angeschafft worden, war aber vor Ort noch nicht anwendungsreif. „Wir sind sehr stolz, dass wir das in dieser Zeit geschafft haben“, sagt Doreen Haensch und hofft, dass Lernen und Zusammengehörigkeitsgefühl dadurch auch in Zukunft unterstützt werden können.

Nicht nur die Schulen sind wieder voller, seit Montag, 4. Mai, hat sich noch mehr verändert. Die Frisöre und andere Gewerke öffnen wieder, auch die Einkaufsmärkte, die über mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche verfügen. Damit stehen auch im Lindenpark alle Geschäfte wieder zur Verfügung.

Die Stadtbibliothek öffnet ab heutigen Dienstag wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten. Jeder Nutzer muss einen Nasen-Mundschutz tragen, außerdem dürfen sich stets nur zwei Nutzer gleichzeitig aufhalten. Um dennoch mehr Menschen den Besuch der Bibliothek zu ermöglichen, bietet sie zusätzliche Öffnungszeiten an. Auch montags, mittwochs und freitags können Leser zwischen 10 und 12 Uhr kommen. Veranstaltungen werden allerdings nicht angeboten.

Das Museum auf der Schlossdomäne öffnet erst wieder am Dienstag, 12. Mai. Besucher müssen einen Mund-Nasenschutz tragen, im Haus dürfen sich maximal 15 Personen gleichzeitig aufhalten. Zudem sind die Besucher aufgefordert, sich in eine Liste einzutragen, damit eventuell Infektionsketten nachvollzogen werden können.

Spielplätze können ab Freitag, 8. Mai, wieder genutzt werden. Ob das in Wolmirstedt gelingt, ist noch nicht klar. Die Verwaltung prüft derzeit, ob die Vorgaben der Verordnung eingehalten werden können, um ein Konzept aufzustellen, das beim Landkreis eingereicht werden kann. Offen sind hingegen ab sofort die Sportplätze im Freien sowie das Bootshaus.

Seit Montag, 4. Mai, wird die Baustelle Amtstor-Straße eingerichtet. Das heißt, der gesamte Durchgangsverkehr einschließlich der Amtsbrücke ist gesperrt. Fahrzeuge können die Südseite der Brücke über Elbeu erreichen. Auf die Schlossdomäne dürfen Anwohner, Geschäftsinhaber und deren Lieferverkehr, Feuerwehr, Polizei und Rettungsfahrzeuge fahren, die Parkplätze sind über den Lustgraben nur für Pkw erreichbar.

In der Geschwister-Scholl-Straße wird ein Fußgängerüberweg eingerichtet. Bis zum Sonntag, 17. Mai wird der Verkehr aus Richtung Norden über die Samsweger Straße, Heinrich-Heine-Straße und die Schwimmbadstraße umgeleitet. Aus Richtung Elbeu können Autos an der Baustelle vorbeifahren.