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Schulprojekt Gymnasiasten setzen auf schlaue Lehrer

Am Wolmirstedter Gymnasium ist die Fridays-for-future-Bewegung ein Thema. Doch auch Kompetenz der Lehrer ist gefragt.

Von Gudrun Billowie 08.03.2020, 00:05

Wolmirstedt l Fabian Lüdke, Vivien Schmidt und Luise Wolff machen sich viele Gedanken über die Zukunft der Welt und mögen auch die Fridays-for-future-Bewegung. Allerdings sind sie bisher jeden Freitag zur Schule gegangen. „Die Bewegung hat uns nicht komplett erfasst, es war eher ein Aufwachen, Aufrütteln“, sagt Luise Wolff. Die drei setzen lieber auf die Kompetenz ihrer Lehrer. „Es ist gut, wenn sie Fakten liefern, dann bleibt mehr hängen im Kopf“, sagt Fabian Lüdke.

Unlängst haben die Elftklässler den Pädagogen nachgeeifert und selbst eine Unterrichtsstunde zum Thema „Nachhaltigkeit“ vorbereitet. Die haben sie in einer zehnten Klasse gestaltet und über die Umweltschutzmöglichkeiten gesprochen, die sich aus der Handynutzung ergeben.

„Das ist zeitgemäß, jeder hat ein Handy. Wir wollten eine Sache nutzen, auf die jeder selbst Einfluss hat“, sagt Fabian Lüdke.

Ein Jahr lang haben sie sich damit beschäftigt, haben recherchiert, wie Handys hergestellt werden, was dafür nötig ist, wie sie entsorgt werden, welche Inhaltsstoffe ein Handy benötigt. Besonders betroffen waren sie von der Erkenntnis, dass im Kongo Kinder in unsicheren Minen Rohstoffe fördern.

Das Ziel ihrer Unterrichtsstunde stand fest: „Wir wollten nicht belehren, sondern zum Nachdenken anregen“, betont Luise Wolff.

Dabei haben die drei „Lehrer“ selbst Schlüsse gezogen. „Man muss nicht alle zwei Jahre ein neues Handy haben“, sagt Fabian Lüdke. Vivien Schmidt ergänzt: „Wenn das Display kaputt ist, braucht man nicht gleich ein neues Gerät.“ Luise Wolff weist auf das sogenannte Fairphone hin. Alle drei achten inzwischen darauf, dass sie das Handy so nutzen, dass der Akku länger hält.

Und die Zehntklässler? Sie haben sich auf die Schulstunde eingelassen, haben sich selbst Gedanken gemacht, wieviel alte Handys in ihrer Schublade lagern und was damit passieren könnte.

Die Nachhaltigkeitsschulstunde gehörte zu einem Umweltprojekttag, an dem das gesamte Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasium beteiligt war. Einige Klassen kochten gesund, andere sammelten Müll oder besuchten das Rathaus und fragten, was in Wolmirstedt für den Umweltschutz getan werde.