"Samsbader" haben die neue Winterbadesaison 2010/2011 eröffnet Sommerliche 14 Grad hat die Wassertemperatur
"Eis frei", so erklang es am Sonntag um 10 Uhr am Jersleber See. Und darf man den Meteorologen trauen, dann bleibt es auch in den kommenden Wochen so. Das aber wird die "Samsbader" nicht davon abhalten, dennoch bis zum 1. Mai 2011 immer sonntags ab 10 Uhr im Naherholungszentrum "abzutauchen".
Jersleben. Der Oktober zeigt sich von seiner sonnigen Seite. Temperaturen um die 20 Grad waren am Wochenende keine Seltenheit. Dennoch erschallte am Sonntag am Jersleber See erstmals nach langer Zeit der Ruf: "Eis frei". Das ist das akustische Zeichen dafür, dass die Mitglieder der "Samsbader" wieder im See abtauchen.
Am Tag der Deutschen Einheit trafen sich die "Samsbader" des SSV Samswegen 1884 zu ihrem Auftakt der Winterbadesaison 2010/2011. Mit dem traditionellen Schlachtruf gingen 13 Aktive in den 14 Grad (!) warmen Jersleber See und vermeldeten damit gleich zum Auftakt zwei neue Rekorde: "Zum einen waren zum Saisonbeginn bereits mehr Eisbader als in den letzten Jahren vor Ort. Dabei waren nicht einmal alle Mitglieder anwesend", weiß Abteilungsleiter Klaus Müller. "In der vergangenen Saison ist nämlich die Anzahl der aktiven Mitglieder auf 16 gestiegen. Und zum anderen war es nie so mollig warm im Wasser." Und noch etwas konnte der Abteilungsleiter nicht ohne Stolz vermelden: Die "Samsbader" gehören zu den wenigen Winterschwimmergruppen bundesweit, in denen auch Kinder und Jugendliche aktiv sind. "Und das wird erneut am kommenden Wochenende der Fall sein", so der Vorschwimmer der "Samsbader".
Sonntag für Sonntag, immer zur frühen Stunde, treffen sich die wetterfesten Schwimmer um ihren Chef Klaus Müller und tauchen im Jersleber See ab. "Im vergangenen Jahr haben wir unsere große Leidenschaft erstmals öffentlich gemacht. Anfang Oktober hatten wir dann unsere erste vereinsinterne Badesaison eingeläutet. Und sie war ein voller Erfolg. Bis 1. Mai dieses Jahres hatten wir, bis auf wenige Ausnahmen, immer sonntags im Jersleber See verbracht", zieht Klaus Müller eine beachtliche Bilanz.
Für das Eisbaden gibt es ein festgeschriebenes Ritual: Mit dem Schlachtruf "Eis frei" geht es nach einer gründlichen Erwärmung am See ab in die Fluten. "Die ,Samsbader‘ gibt es, auch wenn wir lange keinem Verein angehörten, bereits seit einigen Jahren", erläutert Klaus Müller, "und sind deshalb in der Eisbaderszene Deutschlands nicht völlig unbekannt. So waren wir, diesmal mit eigenem Logo, im vergangenen Winter beim "WiB" in Berlin im Wasser, erhielten eine Einladung zum Eisbadertreffen in Pirna und waren bei winterlichen Temperaturen beim Abbaden in Warnemünde in der Ostsee." Das hat sich herumgesprochen. Das heißt, die Zahl der Frauen, Männer und Kinder, die ihrem unterkühltes Hobby unter dem Dach des SSV Samswegen 1884 frönen, wird immer größer. Und ein Ende ist nicht abzusehen.