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Straßenreinigung Wer bezahlt illegal entsorgten Müll?

Ab 2020 müssen Grundstückseigentümer in Wolmirstedt mehr für die Straßenreinigung zahlen. Für illegal entsorgten Müll kommen alle auf.

Von Gudrun Billowie 02.10.2019, 01:01

Wolmirstedt l Die Kehrmaschine des Wirtschaftshofes gehört zum Stadtbild, Tag für Tag ziehen die rotierenden Besen auf den Straßen Wolmirstedts ihre Kreise. In den Wohngebieten ist sie alle zwei Wochen unterwegs, an den Durchgangsstraßen verrichtet die Maschine jede Woche ihren Dienst. Für diese Straßenreinigung vor ihrer Haustür müssen Grundstückseigentümer ab 2020 mehr zahlen.

Die Erhöhung beträgt wenige Cent pro Meter. Sie steigt bei der wöchentlichen Kehrung von 1,46 Euro auf 1,76 Euro, bei der 14-tägigen Kehrung von 73 Cent auf 88 Cent pro Jahr. Die durchschnittliche Grundstücklänge beträgt im Stadtgebiet etwa 15 Meter. Wird dieser Durchschnittswert zugrunde gelegt, zahlen Häuslebesitzer für die wöchentliche Kehrung ab 2020 jährlich 4,50 Euro mehr, für die 14-tägige Kehrung werden jährlich 2,25 Euro mehr verlangt.

Für die Erhöhung gibt es zwei Gründe. Zum einen war das Straßekehren in den vergangenen drei Jahren teurer geworden, als zunächst von der Stadt kalkuliert, zum anderen muss der Straßenkehricht neuerdings auf Schadstoffe geprüft werden. Das Zusammengefegte wird in der Abfallentsorgung in Elbeu abgegeben, dort wird nach einer Prüfung entschieden, ob der Kehricht deponiert oder verbrannt wird. Auch diese Prüfung ist in die Neukalkulation eingeflossen. Insgesamt spülen die Straßenreinigungsgebühren 88.000 Euro in die Stadtkasse, die Kosten für die Kehrmaschine samt Kehrmaschinenfahrer sind mit 105.000 Euro beziffert. Die Differenz übernimmt die Stadt.

Dennoch: Allein das Kehren der Straße gewährt kein ordentliches Stadtbild. Lange lagernder Sperrmüll oder überquellende Papierkörbe stören die öffentliche Ordnung. Dafür müssen alle Bürger aufkommen, solcherlei Unrat wird auf Kosten der Allgemeinheit entsorgt.

Papierkörbe sind im Stadtgebiet ausreichend aufgestellt, Passanten können unterwegs ein Taschentuch oder Bonbonpapier hineinwerfen. Doch es gibt Zeitgenossen, die dort ihren gesammelten Restmüll hineinstopfen. „Ist ein Papierkorb voll, stellen Bürger ihre Tüten einfach daneben“, weiß Dirk Illgas, der im Rathaus für den Bereich Ordnung und Sicherheit zuständig ist. An mehreren Schwerpunkten werden diese „missbrauchten“ Papierkörbe besonders häufig beobachtet. Dazu zählen neben dem Wohngebiet „Deutsche Einheit“ die Ziegeleistraße in Elbeu sowie der Weg zwischen Friedhof und Stadion des Friedens.

Ebenso ärgerlich ist illegal abgelegter Sperrmüll. Innerhalb der Stadt entsorgt der Wirtschaftshof, außerhalb der Gemarkungsgrenzen ist der Landkreis zuständig – stets auf Kosten aller Bürger.