Kameraden aus Wolmirstedt, Mose und Farsleben müssen mehrfach in ein Waldstück nahe der Kiesgrube ausrücken Waldbrände halten drei Feuerwehren nachts auf Trab
Wolmirstedt. Die Kameraden der Wolmirstedter Feuerwehr sind seit Sonntag im Dauereinsatz. Nach dem Pkw-Brand auf der B 189 mussten die Einsatzkräfte in der Nacht zum Dienstag in Richtung Lindenpark ausrücken. "Hinter dem Hagebaumarkt brannte ein zum Laden gehörender, fünf Kubikmeter großer Container mit Holz", so Stadtwehrleiter Dirk Bischoff. 13 Kameraden waren fast anderthalb Stunden im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen und ein Übergreifen der Flammen auf die anliegenden Geschäfte zu verhindern.
"Was man kritisch anmerken muss, ist, dass auf dem ganzen Areal die Container zu nah an den Läden stehen und meist unverschlossen sind", nennt Bischoff eine Gefahrenquelle. Für die nahe Zukunft ist ein Rundgang am Großobjekt Lindenpark geplant, an dem auch Brandschutzprüfer des Landkreises teilnehmen sollen. Dabei will Bischoff die Container-Problematik ansprechen.
Am Dienstag gegen 21.38 Uhr ging bei der Leitstelle ein weiterer Alarm ein. In den Wäldern zwischen Farsleben und Mose war eine große Rauchwolke zu sehen. Die Feuerwehren aus Wolmirstedt, Mose und Farsleben rückten in das Waldstück nahe der Kiesgrube aus. 36 Kameraden waren vor Ort, die Löscharbeiten dauerten ebenfalls über eine Stunde. "Die drei Wehren sind zeitgleich alarmiert worden, weil man bei so einem Waldbrand viel Wasser braucht", nennt Bischoff die Hintergründe. Nachdem der Brand mit 5000 Litern Wasser gelöscht war, überprüften die Einsatzkräfte noch mit der Wärmebildkamera, dass sich keine weiteren Glutnester auf dem Gelände befinden, bevor sie das Areal dem Besitzer überließen. Da auf dem 300 Quadratmeter großen Waldgelände nur trockenes Unterholz, aber keine Bäume abgebrannt sind, wird der Schaden mit null beziffert. "Grundsätzlich wird bei solchen Einsätzen auch die Polizei informiert, die im Anschluss die Ermittlungen aufnimmt", so Bischoff weiter.
Polizei ermittelt auch, ob es Brandstiftung war
Nicht mal zwei Stunden, nachdem die Wehren in ihre Gerätehäuser zurückgekehrt waren, wurden die Farsleber um 00.41 Uhr wieder alarmiert. Angeblich würde es in dem gleichen Waldstück erneut brennen. Als die 13 Kameraden vor Ort kamen, entdeckten sie, dass der Brandherd etwas weiter von der vorherigen Einsatzstelle entfernt war. "Die Farsleber haben die 200 Quadratmeter große Brandfläche selber unter Kontrolle bekommen, weswegen nicht nachalarmiert werden musste", erklärt der Stadtwehrleiter.
Der dritte Einsatz wurde am Mittwochmorgen nötig. Um 8.08 Uhr mussten wieder die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Farsleben ausrücken. "Als Einsatzort wurde die gleiche Ecke wie in der Nacht zuvor angegeben", weiß der Stadtwehrleiter, der nicht nur durch seine Arbeit in der Rettungsleitstelle die Daten kennt. Vor Ort stellte sich allerdings heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte, weswegen die Einsatzkräfte um kurz vor neun Uhr schon wieder am Gerätehaus eintrafen.
Ob es sich in den drei Fällen um Brandstiftung oder Folgen der andauernden Hitze handelt, sollen die Ermittlungen der Polizei ergeben. Denkbar ist auch, dass Passanten im Wald fahrlässig ihre Zigarette wegwarfen. "Deswegen sollten Bürger nicht nur die Warnstufen kennen, sondern auch den Wald meiden, wenn die Brandgefahr erhöht ist", bittet der Stadtwehrleiter die Bevölkerung um Mithilfe. Am Wochenende herrschte noch Warnstufe eins, seit gestern schon wieder die drei, also hohe Waldbrandgefahr.
In der Leitstelle und bei den Feuerwehren selbst sei man auf die besondere Lage momentan gut vorbereitet. "Die Fahrzeuge wurden mit D-Schläuchen ausgestattet. Die sind dünner, brauchen weniger Wasser, haben aber durch die Wasservernebelung eine hohe Löschwirkung", erklärt der Brandschutzexperte. Der niedrigere Wasserverbrauch sei gerade bei Waldbränden entscheidend, wo es keine Möglichkeit zur Löschwasserentnahme durch Hydranten oder ähnliches gebe.
Trotz der Faktenlage, dass die Wolmirstedter Wehren seit Sonntag täglich ausrücken mussten, lägen laut Bischoff die Einsatzzahlen noch im Normalbereich.