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Biogasanlage 25.000 Tonnen nach Güterglück

Die Erntekampagne für die Güterglücker Biogasanlage wird vorbereitet. Ab Mitte September werden rund 25.000 Tonnen Mais angeliefert.

Von Thomas Höfs 19.08.2017, 01:01

Güterglück l „Wir hatten noch nie so viele Beschwerden, wie im vergangenen Jahr“, sagt Polizeihauptmeister Holger Sticherling. Der Polizeibeamte hat sich auf die jährliche Zusammenkunft auf der Biogasanlage Güterglück in Vorbereitung der Maisernte vorbereitet. Für die Lohnunternehmen, die der Betreiber Innogy beschäftigt, hat er die gängigsten Bußgeldtatbestände kopiert. „Für ihre Fahrer“, sagt er in Richtung der Lohnunternehmer.

Bei der Getreideernte habe sich keiner bei der Polizei beschwert, oder, fragt einer der Lohnunternehmer zurück. Die Erfahrung der Landwirte sei in den vergangenen Jahren, dass die Leute in den Orten schon auf die Maisernte warteten und sich dann beschwerten.

Rund um Güterglück hat der Biogasproduzent mit den Bauern den Anbau von Mais vertraglich vereinbart. In diesem Jahr stehen die Maispflanzen sehr gut auf den Flächen. Mit einem guten Ertrag rechnet daher Georg Marien vom Betreiber Innogy. Er ist aus Essen gekommen, um sich über den Stand der Erntevorbereitungen zu informieren und die Kontakte zu Behörden und Vertragspartnern zu pflegen. Mit dabei ist ebenso die Ordnungsbehörde der Stadtverwaltung Zerbst. Betreiber, Fahrer, Polizei und Ordnungsamt wollen einen kurzen Draht während der mehrwöchigen Ernte pflegen, vereinbaren alle Teilnehmer.

Eine Fläche von gut 680 Hektar, sagt Claus-Ulrich Plenge, werde voraussichtlich ab Mitte September abgeerntet. Rund um Güterglück stehen rund 15.000 Tonnen Mais. Im Bereich zwischen Möckern, Loburg, Dornburg und Leitzkau erwartet er noch einmal rund 10.000 Tonnen der aus Südamerika stammenden Nutzpflanze. Mit fünf bis 15 Fahrzeugen wollen die beauftragen Lohnunternehmen die kleingehäckselten Pflanzen nach Güterglück transportieren. Bei der zu erntenden Menge sind entsprechend viele Umläufe der Fahrzeuge nötig.

Freiwillig, sagt Claus-Ulrich Plenge, werden die Fahrzeuge in den Ortschaften nur Tempo 30 fahren. Außerdem werden die Anhänger abgedeckt, so dass Teile der Ladung sich nicht auf den Straßen verteilen sollen. Je nach zur Verfügung stehendem Zeitfenster für die Ernte könne es aber vorkommen, dass noch andere Unternehmen engagiert werden müssten. Dann seien vielleicht auch welche dabei, die ihre Ladung nicht abdecken könnten, warnt er.

Ein Thema sei auch immer wieder die Brücke über die Nuthe in Nutha. Die dort fahrenden Fahrzeuge seien unter der Gewichtsbegrenzung, hieß es von den Unternehmen. Die Polizei, kündigte Regionalbereichsbeamter Holger Sticherling an, werde während der Ernte natürlich auch kontrollieren und auf Hinweise der Bürger reagieren. Bei Verstößen, warnte er, müssten die Fahrer mit empfindlichen Bußgeldern rechnen.