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Gutachterausschuss Anhalt hat Immobilientransaktionen 2012 analysiert Ackerflächen werden teurer

Von Thomas Drechsel 02.05.2013, 01:17

Dessau. Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte für den Regionalbereich Anhalt hat die aktuellen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt vorgestellt.

Betrachtet man den in den so genannten Teilmärkten 2012 entstandenen Umsatz, sticht der der freistehenden Ein- und Zweifamilienhäuser als wichtigster heraus. Das mittlere Preisniveau für diesen Teilmarkt entwickelte sich im Laufe der letzten fünf Jahre im Ganzen recht stabil. In der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau kosteten im Jahr 2012 Ein- und Zweifamilienhäuser im Durchschnitt wie im Vorjahr 108 000 Euro, wohingegen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld die Preise gegenüber dem Vorjahr leicht anzogen und 77 000 Euro gezahlt wurden. Im Landkreis Wittenberg stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahr deutlicher an, was auf eine Präferenz für höherwertigere Objekte hinweist. Für ein Einfamilienhaus waren dort im Schnitt 81 000 Euro zu zahlen.

Das Marktsegment des Wohnungs- und Teileigentums spielt im Regionalbereich nur eine untergeordnete Rolle und konzentriert sich hauptsächlich auf die Stadt Dessau-Roßlau. Eine Eigentumswohnung ist dort für rund 71 000 Euro zu haben.

Nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2011 befinden sich die Preise der Reihen- und Doppelhäuser wieder auf dem Niveau des Jahres 2010. Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld liegt das Preisniveau wieder bei 65 000 Euro und im Landkreis Wittenberg bei 59 000 Euro für ein Doppel- oder Reihenhaus.

Im Bereich der landwirtschaftlich genutzten Flächen ist die höchste Dynamik im Preisgefüge zu verzeichnen. Die besonders guten Ackerlandflächen westlich von Köthen weisen seit längerem hohe Preissteigerungen auf, was sich im vergangenen Jahr fortsetzte. Der Gutachterausschuss hat in diesem Jahr in der dortigen Bodenrichtwertzone einen Bodenrichtwert von 1,75 Euro, bezogen auf ein 4 Hektar großes, pachtfreies Grundstück mit einer Ackerzahl von 85 ermittelt. Signifikante Preissteigerungen sind aber auch bei geringerwertigen Ackerflächen im Bereich Anhalt zu beobachten. Im Bereich von Böden mit niedriger Bodengüte, wie östlich der Elbe zwischen Wittenberg und Annaburg, wird Ackerland bei einer Ackerzahl von 30 mit 0,45 Euro gehandelt. Die Preise für Grünland bewegen sich je nach Bodengüte in einer Spanne von 0,35 Euro bis 0,50 Euro.

Um die erforderlichen Marktdaten abbilden zu können, wertet der Gutachterausschuss neben den Immobilienkaufverträgen auch einen zur zusätzlichen Informationsgewinnung an die Käufer versandten Fragebogen aus. Sie werden nicht immer ausgefüllt, was zusätzliche Aussagekraft schmälert.

Basis des Berichtes ist die Auswertung aller Immobilientransaktionen des Jahres 2012 aus den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg, der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau sowie dem ehemaligen Landkreis Bernburg.

Grundstücksmarktbericht: www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de, Kosten: 30 Euro