Alpakas Süßer Nachwuchs auf Hof
Auf dem Zernitzer Alpakahof gibt es Nachwuchs. Für die zwei Fohlen werden nun Namen gesucht.
Zernitz l Aufgeweckt und vor allem neugierig ist der kleine Hengst, der fröhlich über die Wiese sprintet. Erst vor fünf Wochen erblickte er das Licht der Welt. „Ich musste etwas nachhelfen“, schildert Heinz Rühlich, wie er den kräftigen Burschen herauszog. Problemlos hingegen verlief fünf Tage später die Geburt des zierlichen Alpaka-Mädchens. Nun tollen beide zusammen über die Weide, während die Stuten grasen.
Mit dem quirligen Nachwuchs leben derzeit 30 Tiere auf dem Hof von Familie Rühlich. Bereits seit 2004 züchten die Zernitzer die ursprünglich in den südamerikanischen Anden beheimatete Kamelform, die sich durch ihr angenehmes Wesen und ihre wertvolle Wolle auszeichnet. „22 Grundfarben gibt es – vom strahlenden Weiß bis zum tiefsten Schwarz“, erzählt Heidi Rühlich.
Braun ist das dichte weiche Vlies der jungen Alpakadame – „chocolat“ die genaue Bezeichnung. Derweil ist das Fell des putzigen Mini-Hengstes hell-beige. „Uns ist das Weiß ausgegangen“, gesteht Heidi Rühlich schmunzelnd. Deckhengst Leo schafft es einfach nicht, seine eigene Vliesfarbe zu vererben. Die Gene seiner Partnerinnen sind offensichtlich stärker, wie der jüngste Nachwuchs erneut beweist. Die zwei Fohlen sind nämlich Halbgeschwister und besitzen mit Leo denselben Vater – nur eben mit Josie und Klarina unterschiedliche Mütter.
Die Tragzeit bei Alpakas beträgt elfeinhalb Monate, wie Heidi Rühlich erzählt. Die nahende Geburt merke man den Tieren an, sagt sie. „Die Stuten werden sehr, sehr unruhig und wälzen sich in der Sandkuhle“, beschreibt sie deren Verhalten.
„Die Beiden kamen zum errechneten Termin auf die Welt“, schaut Heidi Rühlich zu den miteinander spielenden Fohlen hinüber. Selbst die Zeit lässt sich auf 11 bis 15 Uhr eingrenzen. „Das hat die Natur so eingerichtet, damit die Jungen gleich genügend Wärme und Sonnenlicht abbekommen, um Vitamin D zu produzieren und kräftig genug zu werden“, erklärt die erfahrene Züchterin.
Noch offen ist, wie der Nachwuchs heißen soll. Bei den Rühlichs ist es Tradition, dass die Namen der Fohlen eines Jahrgangs stets mit demselben Anfangsbuchstaben beginnen. 2020 ist das „V“ dran. „Die Namen sollten zweisilbig sein, weil sich diese besser rufen lassen, und wohlklingend“, sagt Heidi Rühlich. Sie ist gespannt auf die Vorschläge. Die Taufe soll im Herbst erfolgen – in welcher Form, das ist bislang unklar.
Denn Corona hat auch die Planungen von Familie Rühlich durchkreuzt. Die traditionellen Veranstaltungen wie das Hoffest fallen in diesem Jahr aus. Was dennoch stattfindet, sind die Alpakawanderungen. Ungefähr zwei Stunden dauern diese Spaziergänge quer durch Wald und Flur, für die es eine rege Nachfrage gibt, wie Heidi Rühlich erzählt.
Zum Auftakt erhalten die Teilnehmer stets eine Hofführung, bei der sie Wissenswertes über die sanftmütigen Tiere erfahren, mit denen sie anschließend durch die Natur wandern. Wer Interesse an einem solch außergewöhnlichen Ausflug hat, muss sich vorab anmelden. „Und es dürfen nicht mehr als acht Personen sein“, ergänzt Heidi Rühlich.
Wie positiv sich die Wanderungen mit den Alpakas auf die Teilnehmer auswirken, erlebt sie immer wieder. Es sei erstaunlich, wie offen die Menschen über alles erzählen, sagt die Zernitzerin. Sie selbst genießt ebenfalls die enorme Ruhe, die die kuschligen Wolllieferanten mit den schwarzen Kulleraugen ausstrahlen.
Wer einen Namensvorschlag für das Alpaka-mädchen oder den kleinen Hengst hat, kann diesen per E-Mail an redaktion.zerbst@volksstimme.de mailen. Wir leiten die Ideen an Familie Rühlich weiter, die die Auswahl trifft.