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Kriminalstatistik des Polizeireviers Anhalt-Bitterfeld: Rückgang der Fallzahlen insgesamt "Anhalt-Bitterfeld ist ein sicherer Landkreis"

Von Judith Kadow 16.03.2013, 01:21

Anhalt-Bitterfeld ist ein sicherer Landkreis. Die polizeiliche Kriminalstatistik des Polizeireviers Anhalt-Bitterfeld untermauerte diesen Eindruck mit Zahlen - anhand der Kriminalbilanz für das Jahr 2012.

Zerbst l In 11 702 Kriminalitätsdelikten im Jahr 2012 haben die Beamten des Polizeireviers Anhalt-Bitterfeld ermittelt. "Damit ist die Zahl im vierten Jahr in Folge rückläufig", erklärte Matthias Kròl, Leiter des Revierkriminaldienstes, gestern bei der Vorstellung der Kriminalstatistik.

4690 Tatverdächtige sind im Zuge dessen ermittelt worden. "Positiv ist, dass Straftaten gegen Leib und Leben mit lediglich fünf Fällen sehr gering ausfallen", erklärte Kròl. Zwei Tötungsdelikte fallen darunter, sowie zweimal der Tatbestand einer versuchten fahrlässigen Tötung und ein versuchter Totschlag. "Zudem ist die Aufklärungsquote gerade bei solchen Delikten sehr hoch", so Kròl. Bei Straftaten gegen das Leben lag sie 2012 bei 80 Prozent. Bei Sexualstraftaten beträgt die Aufklärungsquote 86,9 Prozent, bei Rohheitsdelikten 91,1 Prozent. "Im Durchschnitt beträgt die Quote 55,4 Prozent. Damit liegen wir über dem Durchschnitt der Polizeidirektion Ost."

Hingegen sind Diebstahlsdelikte die am häufigsten begangenen Straftaten. Deren Häufigkeit hat zwar im Vergleich zu 2011 abgenommen, einfache Diebstähle und besonders schwere Diebstähle machen zusammen aber immer noch 43,2 Prozent aller Delikte in Anhalt-Bitterfeld aus. Betrugsdelikte schlagen mit 16,3 Prozent zu Buche, Rohheitsdelikte - wie Körperverletzung oder Raub - mit 13,7 Prozent.

Die Tatverdächtigenstruktur zeigt, das die Tatverdächtigen meist in einem Alter zwischen 25 und 60 Jahren sind. 201 Tatverdächtige waren noch unter 14 Jahren - 135 Jungen und 66 Mädchen. "Sie haben allein 45 Rohheitsdelikte begangen", erklärt Kròl. 84 Diebstähle und 40 Körperverletzungen sind ebenfalls dieser Altersgruppe zuzuordnen. 428 Tatverdächtige waren hingegen über 60 Jahre alt - 297 Männer und 131 Frauen. "115 Ladendiebstähle fallen beispielsweise darunter, 98 Rohheitsdelikte sowie 63 Körperverletzungen."

Doch es seien ganz deutlich die Männer in der Mehrheit die Tatverdächtigen - zu 72,2 Prozent. Im Deliktsbereich Betrug nähernd sich die Zahlen beider Geschlechter an. "Im Bereich des Sozialleistungsbetruges liegen die Frauen vorn", erklärt Kròl.

Bedenklich ist, dass im Bereich der Sexualstraftaten sowohl die Fälle der Vergewaltigungen als auch des sexuellen Missbrauchs von Kindern deutlich angestiegen ist. Zehn Vergewaltigungen im Jahr 2011 stehen nun 19 gegenüber. 35 Fälle von sexuellem Missbrauch sind ermittelt worden. 2011 waren es 16.

Weiter auf dem Vormarsch sind Rauschgiftdelikte. 328 Fällen sind 2012 ermittelt worden. "Der Trend geht hin zu Crystal, weg von den klassischen Drogen und damit auch weg von der klassischen Händlerstruktur", berichtete Kròl. Mit einer stärker ausgebauten Sachbearbeitung der Betäubungsmitteldelikte in Bitterfeld reagiert das Polizeirevier auf diese Entwicklung. Über Ermittlungen im Bereich der Beschaffungskriminalität soll an den Drogenkonsument herangekommen werden. "In zwei Monaten sind rund 100 Fälle ermittelt worden", erklärte Kròl. Im Bitterfelder Raum habe man bereits den Zusammenhang zwischen Buntmetalldiebstähle und Rauschgiftkonsumenten herstellen können.

Die Häufigkeitszahl, die die Anzahl der Straftaten pro 100 000 Einwohner angibt, lag 2012 für den Bereich der PD Ost bei 7519 - und damit unter dem Landesdurchschnitt von 8180. Die Häufigkeitszahl für das Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld lag mit 6 777 nochmals darunter. "Kriminalität gibt es immer. Aber ABI ist ein lebenswerter und sicherer Landkreis."