1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Anke Nielebock möchte die Landespolitik selbst mitgestalten statt nur zu nörgeln

Im Porträt: Die Linken-Kandidatin im Wahlkreis 23 Anke Nielebock möchte die Landespolitik selbst mitgestalten statt nur zu nörgeln

Erst vor wenigen Jahren hat Anke Nielebock ihre Leidenschaft für die Politik entdeckt. Nun möchte die gebürtige Akenerin für Die Linke in den Landtag von Sachsen-Anhalt einziehen. Dort würde sie sich gern für den ländlichen Raum sowie die Stärkung von Ehrenamt und Vereinen einsetzen.

Von Daniela Apel 20.05.2021, 15:01

Zerbst - „Ich möchte mich für unsere Region einsetzen und dem ländlichen Raum wieder mehr Gehör verschaffen“, sagt Anke Nielebock. Es müsse mehr Geld in die Kommunen fließen, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, findet die junge Frau. Geboren und aufgewachsen ist sie in Aken, wo sie seit 2019 als Stadträtin aktiv ist. „Da habe ich gemerkt, wie begrenzt die Gestaltungsmöglichkeiten sind“, sagt sie. Zu gering ist ihrer Meinung nach die Finanzausstattung, um die Daseinsvorsorge zu erhalten und zu stärken.

Das möchte sie ändern. Fernab der Großstädte soll es ebenfalls attraktiv sein zu wohnen, meint die junge Politikerin. Dazu gehört es, in die Infrastruktur zu investieren, aber auch in die Personalentwicklung im öffentlichen Dienst. „Der Mangel an Lehrern und Polizisten ist das Ergebnis einer jahrelangen Einsparpolitik, die es zu korrigieren gilt“, erklärt Anke Nielebock.

Kommunalwahl ist Auslöser für politisches Engagement

Da sie nicht nur nörgeln, sondern viel lieber selbst gestalten will, tritt sie jetzt bei der Landtagswahl am 6. Juni an. „Ich kämpfe um das Direktmandat“, erklärt die 35-Jährige lächelnd. Sie möchte aktiv mitwirken. Die Kommunalwahlen 2014 waren der Auslöser für sie, sich politisch einzubringen. „Da habe ich gedacht, da musst du mal mitmischen“, blickt Anke Nielebock zurück.

Es folgte der Eintritt bei den Linken. „Es ist die einzige Friedenspartei, die für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit im Bildungssystem eintritt“, begründet sie. Fünf Jahre später kandidierte die gelernte Verwaltungsfachangestellte mit dem rechtswissenschaftlichen Studienabschluss erfolgreich um einen Sitz im Stadtrat von Aken.

Ehrenamt sollte stärker unterstützt werden

Aus ihrer Arbeit dort weiß sie um die hohe Bedeutung des Ehrenamts und des Engagement von Vereinen. Sie prägen das soziale, sportliche und kulturelle Leben in den einzelnen Gemeinden. Zudem übernehmen sie immer mehr freiwillige Leistungen, die die Kommunen selbst nicht erbringen können. „Sie betreiben Heimatstuben und Museen“, nennt Anke Nielebock Beispiele. Dies müsse stärker anerkannt und mehr unterstützt werden, findet sie.

Besonders am Herzen liegen der 35-Jährigen ebenfalls junge Familien und die Jugend. Dabei will sie Ansprechpartnerin für alle Generationen ihres so weitläufigen Wahlkreises sein, der sich vom Osternienburger Land über die Elbe hinweg bis nach Gommern erstreckt. „Ich möchte noch mehr mit den Menschen in Kontakt treten“, hat sich Anke Nielebock vorgenommen. Bei ihren Vor-Ort-Touren versucht sie derzeit, mit den Bürgern an der Haustür und über den Gartenzaun hinweg ins Gespräch zu kommen.

Naturgenießerin entspannt beim Nähen

Dabei genießt die 35-Jährige die Ausflüge aufs Land. „Ich mag Natur“, verrät Anke Nielebock, während sie den Blick durch den Zerbster Schlossgarten schweifen lässt. Zu ihren Hobbys gehört das Radfahren. Daneben entspanne sie gern beim Nähen, wie die Akenerin erzählt.

Eine Verbindung zu Zerbst und seinem Umland hat sie übrigens bereits seit ihrer Kindheit. „Meine erste Klassenfahrt in der Grundschule führte nach Steutz ins Landschulheim“, erinnert sich Anke Nielebock. Darüber hinaus begleitete sie ihren Vater während seiner aktiven Fußballerzeit oft zu Spielen. „Ich war auf einigen Plätzen unterwegs“, bemerkt sie. Nun möchte die Nachwuchspolitikerin Schwung und frische Ideen im Landtag von Sachsen-Anhalt einbringen. Denn: „Ich habe gemerkt, dass es Spaß macht, selbst mitzugestalten“, sagt Anke Nielebock.