Technik Astro-Uhren schalten Licht an
Um zukünftig Energiekosten zu sparen, regeln fortan so genannte Astro-Schalt-uhren die Straßenbeleuchtung in Zerbst
Zerbst l 5900 Euro sind in die Montage der Astro-Schaltuhren geflossen. Es handelt sich um eine Investition in die Zukunft. „Wir erwarten eine Einsparung beim Stromverbrauch von etwa sieben Prozent im Jahr“, erklärt Rathaussprecherin Antje Rohm. Somit würden jährlich rund 13 000 Euro weniger Energiekosten für die Straßenbeleuchtung anfallen – Geld, das für die Konsolidierung des Haushaltes dringend benötigt wird.
Wie Bürgermeister Andreas Dittmann bei der Einbringung des Etatentwurfs für 2016 im Stadtrat ausführte, ist ein Fehlbetrag von gut einer Million Euro auszugleichen. Als Maßnahmen, um das Defizit zu deckeln, nannte er neben einer Anpassung der Erbbaupachtverträge und der Erhöhung der Kita-Beiträge ebenfalls die Reduzierung der Stromkosten für die Straßenlaternen. Vorrangig solle dies durch technische Veränderungen geschehen, gegebenenfalls aber auch durch Teilabschaltungen. Den für dieses Jahr kalkulierten Einspareffekt gab Dittmann mit 65 300 Euro an.
Nun sei ein erster Schritt zur energetischen Optimierung der Straßenbeleuchtung getan, informierte Antje Rohm am Donnerstag in einer Pressemitteilung: „Seit gestern wird die komplette Beleuchtung im Gebiet der Kernstadt von Astro-Schaltuhren geregelt“, vermeldete sie. Um die Brennstunden der Straßenbeleuchtung zu reduzieren, seien die bisherigen Dämmerungsschalter mit Lichtfang durch Astro-Schaltuhren ersetzt worden. Dies betraf insgesamt 36 Schaltungen. Den Auftrag für die Umstellung hatte die Zerbster Firma KD Elektroniksysteme GmbH erhalten, die sich auf innovative Systemlösungen sowie Eigenentwicklungen in den Bereichen Energieeinsparung und Haustechnik spezialisiert hat.
Wie Antje Rohm darlegt, wirkt sich die Nutzung von Astro-Schaltuhren auf vielfältige Weise positiv aus. So schaltet sich durch ihren Einsatz die gesamte Straßenbeleuchtung zur selben Zeit ein. „Ein Vergleich des Stromverbrauchs ist von Jahr zu Jahr möglich“, erläutert sie den Effekt. „Somit werden nicht nur Stromkosten gespart, sondern auch die Haushaltsplanung zum Stromverbrauch ist genauer möglich“, ergänzt die Stadtsprecherin.
Hinzu kommt, dass mit dem Einbau der modernen Schaltuhren auch Umwelteinflüsse die Brennzeiten nicht mehr verändern können. Eine Verschmutzung der Lichtfänge, aber auch schlechtes Wetter, starke Bewölkung, der Schattenwurf von Bäumen, Sträuchern oder Gebäuden und ähnliche Faktoren hatten bisher zur Folge, dass alle Schaltungen innerhalb von Zerbst unterschiedliche Brennzeiten hatten und eben kein Vergleich des Stromverbrauchs von Jahr zu Jahr war möglich war.
Der Schaltzeitpunkt bei den neu montierten Schaltuhren richtet sich nach den jahreszeitabhängigen Sonnenauf- und -untergängen. „Entsprechend Brennkalender für die Straßenbeleuchtung hat ein Jahr 4041 Brennstunden“, erklärt Antje Rohm. Zu beachten ist in Mitteleuropa die Dämmerungsphase, die sich vom Sonnenuntergang bis zu dem Zeitpunkt erstreckt, zu dem eine zusätzliche Beleuchtung unumgänglich ist, und die etwa eine halbe Stunde beträgt. „Die Astro-Schaltuhren wurden mit dieser halben Stunde Zeitverzögerung eingestellt“, ergänzt die Rathaussprecherin.