Defekte Schrankenanlagen Auto stößt an Bahnübergang in der Zerbster Käsperstraße mit Regionalexpress zusammen
Am Sonnabend (26. Juni) ist es am ungesicherten Bahnübergang in der Käsperstraße zu einem folgenschweren Unfall gekommen. Gegen 8.10 Uhr sind ein Regionalexpress und ein Pkw an der Schrankenanlage zusammengestoßen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Der Sachschaden ist allerdings immens.

Zerbst - Am vergangenen Sonnabend (26. Juni) sind am Bahnübergang in der Käsperstraße ein Regionalexpress und Pkw zusammengestoßen. Wie Michael Däumich, Sprecher im zuständigen Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld in Köthen, auf Nachfrage mitteilt, habe sich der Unfall kurz nach 8 Uhr morgens ereignet. Allerdings könne er keine näheren Angaben zu dem Vorfall machen, da die Unfallaufnahme durch die Bundespolizei erfolgt sei.
Die Bundespolizei in Magdeburg hat den Unfall am Montag bestätigt. Demnach war ein 54-jähriger VW-Fahrer aus Richtung Springberg in Richtung Käsperstraße unterwegs, als er beim Überqueren des Bahnübergangs mit einem Regionalexpress zusammengestoßen ist. „Verletzt wurde glücklicherweise niemand“, schreibt Bundespolizeisprecherin Romy Gürtler.
Neun Personen im Regionalexpress
Der Regionalexpress sei aus Dessau kommend in Richtung Gommern unterwegs gewesen. „Im Zug befanden sich sieben Reisende, der 56-jährige Triebfahrzeugführer sowie eine Kundenbetreuerin der Deutschen Bahn (DB)“, erklärt die Sprecherin. Gürtler: „Der 54-jährige Autofahrer hat den technisch nicht gesicherten Bahnübergang befahren, wodurch es zur Kollision von Pkw und Regionalexpress gekommen ist. Ein Atemalkoholtest bei dem Pkw-Fahrer ergab 0,0 Promille.“
Es sei zu erheblichen Sachschäden sowohl an dem Pkw als auch an der Regionalbahn gekommen. Eine Schadenssumme liege derzeit noch nicht vor. Auf die Frage, ob der Unfall auf die fehlende Sicherung des Übergangs zurückzuführen ist, antwortet die Sprecherin: „Dies werden die laufenden Ermittlungen ergeben. Es wurden sowohl gegen den Triebfahrzeugführer als auch gegen den Pkw-Fahrer Ermittlungsverfahren wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr beziehungsweise Gefährdung des Bahnverkehrs eingeleitet.
Bahnstrecke zwei Stunden voll gesperrt
Die Bahnstrecke war wegen des Unfalls bis kurz nach 10 Uhr beidseitig voll gesperrt. „Dadurch kam es bei sieben nachfolgenden Zügen zu insgesamt 111 Minuten Verspätung, drei Züge wurden umgeleitet und eine Bahn fiel komplett aus. Der Pkw wurde durch ein Abschleppunternehmen aus dem Gleisbereich geräumt. Der Unfallzug musste aufgrund der Beschädigungen abgestellt werden“, so die Polizeisprecherin.
Wieso gab es zu diesem Unfall keinerlei Pressemitteilungen? Hat das mit dem ungesicherten Bahnübergang und der daraus folgenden größeren Gefahr zu tun? „Nein. Die Pressestelle der Bundespolizei ist am Wochenende nicht besetzt. Alle relevanten Vorgänge, die am Sonnabend und Sonntag anfallen, werden am Montag dementsprechend bearbeitet und veröffentlicht. Dementsprechend hat diese Verfahrensweise nichts mit dem ungesicherten Bahnübergang zu tun“, betont Romy Gürtler.
Reparaturarbeiten dauern voraussichtlich noch bis 10. Juli
Seit nunmehr 11. Juni sind einige Bahnübergänge im Zerbster Stadtgebiet von Störungen betroffen. Wie ein Bahnsprecher auf Nachfrage mitgeteilt hat, handele es sich um einen Schaden an einem Spezialkabel, das aber jetzt geliefert worden sei. Die Schranken in der Kastanienallee werden durch Posten gesichert.
„In dieser Woche werden die neuen Kabel an allen vier betroffenen Bahnübergängen verlegt. Nach erfolgten Umschalt- und Prüfarbeiten sollen die Reparaturen voraussichtlich am 10. Juli abgeschlossen sein“, informiert der Sprecher der Deutschen Bahn in Leipzig.