Stadt Zerbst warnt Baden nur auf eigene Gefahr: Gödnitzer See ist ab sofort wegen Blaualgen gesperrt
Welche Risiken beim Baden bestehen und warum Blaualgen so gefährlich für Menschen sind - vor allem für Kinder.

Gönditz (vs) - Die Idylle am Gödnitzer See ist derzeit trügerisch. Anfang Juli wurde das Gewässer auf Verdacht auf Blaualgen beprobt. Ergebnis: positiv. Ab sofort gilt ein Badeverbot, wie seitens der Stadt Zerbst in einer Pressemitteilung informiert wurde.
Demnach hat der Fachbereich Gesundheit des Landkreises Anhalt-Bitterfeld bei der Überprüfung der Badewasserqualität des Sees Blaualgen festgestellt und diese können giftig sein. Die Toxine dieser sogenannten Cyanobakterien können bei längerem Kontakt oder nach Verschlucken des Wassers Erkrankungen und Allergien verursachen. Neben Hautreizungen, Bindehautentzündungen und Ohrenschmerzen ist es möglich, dass sie in schlimmeren Fällen Übelkeit, Durchfall, Fieber und Erbrechen, ja sogar Atemnot hervorrufen. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, Kinder und Allergiker.
Welche Verhaltensregeln sollten bei Blaualgen beachtet werden?
Aus dem Grund wird empfohlen, vorübergehend auf das Baden im Gödnitzer See zu verzichten. Wer trotzdem baden möchte, sollte Bereiche mit stark grünlich gefärbtem Wasser und sichtbaren Schlieren vermeiden und beim Schwimmen keinesfalls Wasser schlucken. Die Badebekleidung sollte sofort ausgezogen und nach dem Baden geduscht werden, wie das Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt rät.

Wenn dennoch Beschwerden auftreten, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Geraten wird, Kinder nicht baden und nicht im Uferbereich spielen zu lassen. Auch Hunde sollten unbedingt vom Wasser ferngehalten werden, da diese ebenfalls schwer erkranken könnten.
Es ist bei Weitem nicht das erste Mal, dass Blaualgen im Gödnitzer See entdeckt wurden. Alljährlich tauchten diese zuletzt immer wieder in den Sommermonaten auf. Wärmere Temperaturen begünstigen das Wachstum der Bakterien.
Gödnitzer See wird während de Badesaison monatlich beprobt
Zwar handelt es sich beim Gödnitzer See wie beim Deetzer Teich und der Zerbster Kiesgrube nicht um offizielle Badegewässer, sondern um ausgewiesene wilde Badestellen. Dennoch wird auch hier die Wasserqualität regelmäßig getestet. Zwischen Mai und August erfolgt einmal monatlich eine Beprobung, so das Gesundheitsamt gegenüber der Volksstimme. Bei Beanstandungen wird der jeweilige Eigentümer informiert, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Wer nähere Informationen benötigt, kann sich an das Gesundheitsamt wenden. Das ist unter (03496) 601766 oder (03923) 702516 möglich oder per E-Mail an gesundheitsamt@anhalt-bitterfeld.de.