Junge Leute aus der ganzen Welt kommen auf dem Europa-Jugendbauernhof in Deetz zusammen Dreimal drei Wochen internationales Flair
"Gegen Rassismus und für Völkerverständigung" lautete das Motto der diesjährigen Workcamps auf dem Europa-Jugendbauernhof in Deetz. Junge Leute aus der ganzen Welt kamen hier zusammen.
Deetz l Seit 1994 finden jeden Sommer auf dem Europa-Jugendbauernhof in Deetz internationale Workcamps statt. Hinter einem Workcamp verbirgt sich, dass junge Leute aus verschiedenen Ländern zusammenleben und gemeinnützige Arbeit leisten. Begegnung und Dialog zwischen den jungen Erwachsenen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Kulturen und Systemen sollen gefördert werden, zum besseren gegenseitigen Verständnis und zur gegenseitigen Achtung als ein Schritt zu einem gerechteren und friedvolleren Zusammenleben der Menschen und Völker.
Verschiedene Organisationen bieten Workcamps an. In Deetz gab es in diesem Sommer drei dreiwöchige Durchgänge. Das erste Camp lief über die Vereinigung Junger Freiwilliger. Da kam der eigene Campleiter mit, alles wurde von dort organisiert, und Deetz war quasi nur Ausrichtungsort, erklärte es der Leiter des Jugendbauernhofes, Ulrich Weimeister. Das zweite und dritte Camp lief über Pro International und wurde vom Landesverwaltungsamt Halle gefördert. "Wir sind gut unterstützt worden", zeigte sich Weimeister zufrieden und hofft, dass das auch künftig so sein wird. Der Beitrag, der bei solchen Veranstaltungen in Sachsen Völkerverständigung und gegen Rassismus geleistet wird, sei nicht zu unterschätzen. Ohne Zuwendungen wäre kaum noch etwas möglich, so Weimeister, der in den beiden letzten Camps eben auch als Campleiter fungierte, alles organisieren musste, angefangen bei der Arbeit, über Fahrkarten für die Ausflüge bis hin zum Einkauf gemeinsam mit den Gästen. Und nicht nur das, auch als Dolmetscher musste er sich immer wieder beweisen.
Sechs Stunden Arbeit stehen im Workcamp in der Regel täglich auf dem Programm. Auf dem Bauernhof gibt es ausreichend Betätigungsfelder im Garten und Hof. Die jungen Leute waren beispielsweise bei der Heuernte gefragt. Kartoffeln mussten aus der Erde geholt werden. Zäune waren zu streichen und zu reparieren. Nicht zu vergessen, fallen die tägliche Pflege und Fütterung der Tiere an.
Natürlich sollen die internationalen Gäste nicht nur arbeiten, denn sie sind auch gekommen, um Land und Leute kennenzulernen. So standen Ausflüge nach Berlin, nach Magdeburg, ein Besuch in Zerbst und ein Wochenende in Leipzig und Dresden auf dem Plan. Wer wollte, konnte sich auch zu einem Rundflug über Deetz anmelden.
Das internationale Zusammenleben praktizierten die Workcamper im Pfarrhaus eigenständig. Dort waren die jungen Menschen aus Russland, der Ukraine, Italien, Japan, China, Korea, Spanien, Polen, Tschechien und natürlich auch immer einige aus Deutschland unter sich, mussten sich selber versorgen. Die Völkerverständigung funktionierte, die Teilnehmer fanden sich und hatten auch noch jede Menge Spaß dabei.