Verein "Ländliches Leben Steutz-Steckby" lud zum siebten Mal zum Staunen und Wundern ein Erinnerungen und Neues kreuz und quer
Zum siebten Mal lud der Verein "Ländliches Leben Steutz-Steckby" am Pfingstmontag Besucher zu "Kreuz Quer durch Steutz" ein - zum "Sehen/Staunen/Wundern".
Steutz l "Nachdem wir 2007 diesen Tag zum ersten Mal organisierten und die große Resonanz erlebten, haben wir 2008 den Verein gegründet", erzählt der Vereinsvorsitzende Stephan Riemschneider. Mit der vor Jahren auch mit Fördermitteln hergerichteten Schauschmiede habe es eigentlich begonnen. Es sollte aber öfter etwas offen sein und mehr von Steutz gezeigt werden. So entstand die "Kreuz Quer"-Idee.
Und an der Schmiede war am Pfingstmontag gegen 11 Uhr auch gleich ein kleiner Menschenauflauf. Michael Berner, Mitglied des Reit- und Fahrvereins Steckby-Anhalt, brachte ein Pferd zum Huf-beschlag. "Etwa alle acht Wochen sind neue Hufeisen notwendig. Auch müssen die Hufe regelmäßig ausgeschnitten werden", sagt er. Fachmann dafür ist Siegfried Kuhrt (77) aus Eichholz, der das Handwerk des Hufschmieds schon von seinem Opa erlernte. Für einige Besucher wurden Erinnerungen an Kindheitserlebnisse geweckt, andere haben zum ersten Mal einen solchen Hufbeschlag live erlebt.
Entdeckungen, wie sie ebenfalls an den anderen der insgesamt acht Stationen bei "Kreuz Quer" gemacht werden konnten. Als neues Besuchsobjekt wurde erstmals das im vorigen Jahr restaurierte Pumpenhaus am Ortsausgang Richtung Aken präsentiert. "Objektbetreuer" und Vereinsmitglied Mathias Geesen erklärte den interessierten Besuchern, dass mit diesem Pumpenhaus Steutz bis 1947 mit Trinkwasser versorgt wurde, danach von einem neugebauten in der sogenannten Hölle, ehe der Ort in den 1970er Jahren an das Wasserwerk Lindau angeschlossen wurde.
So wie Mathias Geesen waren alle 19 Vereinsmitglieder im Einsatz. Darüber hinaus packten noch weitere Helfer bei der Vorbereitung und Durchführung mit an, "die man heute alle an den blauen T-Shirts erkennt", so der Vereinsvorsitzende.
Die Freiwillige Feuerwehr hat in eigener Regie auf ihrem Gelände in der Roßlauer Straße mit interessanten Angeboten und Versorgung zum Gelingen des abwechslungsreichen Tages beigetragen. Ebenso hat sich die Steutzer Straußenfarm mit einem eigenständigen Programm den Besuchern aus nah und fern präsentiert.
Insbesondere das "Fern" war am Montag unter anderem an den verschiedenen Kfz-Kennzeichen auszumachen. Da war ein britisches Fahrzeug in Steutz geparkt. Aus einem Auto mit "WR" stiegen Dieter (63) und Hans-Albrecht Helmholz (69). "Hier war das Neubauerngehöft unserer Eltern. Durch dieses Tor haben wir unsere sechs Kühe getrieben", erzählten die beiden Brüder, die 1964 durch Erbschaft nach Wernigerode zogen. "Wir sind immer mal gern wieder hier in unserer früheren Heimat", erklärten sie.
Zu Besuch in Steutz war ebenfalls Bianka Berg aus Jever mit ihren Kindern Janis (9) und Janika (5), die sich gerade im Gemeindehaus an einem Kinderquiz versuchten und auch noch Tombola-Lose erstanden. Im selben Haus erklärte Monika Sauer alias Ottilie Bernau, wie es in "ihrem" Krämerladen vor Jahrzehnten aussah. "Mit viel Mühe und Liebe hergerichtet", lobten Hannelore und Wolfgang Peil aus dem Saarland, die gegenwärtig bei Freunden in Deetz zu Gast waren. Auch noch zu sehen: eine historisch sehr detailgetreu eingerichtete "gute Stube" sowie ein Schlafzimmer.
Im und auf dem Gelände des Gemeindehauses war die "Verpflegungsstation" mit vielem und leckerem Kuchen sowie anderen Speisen und Getränken.
Auf kurzem Weg war auch bei insgesamt erträglichem Wetter die "Handwerkergasse" zu erreichen. Dort konnte der Besucher sehen, wie Körbe geflochten werden und sich auch selbst dabei versuchen, Frauen des Ostelbischen Spinnkreises "auf die Spindel" schauen, etwas über die Imkerei erfahren und von einem Schmied erklärt bekommen, wie praktische Gartengeräte entstehen. Weitere Angebote in Steutz waren die Kirche mit dem Besteigen des Kirchturmes sowie der Besuch der Ausstellung "Leben auf dem Bauernhof" zu Omas und Opas Zeiten mit zahlreichen historischen Alltagsgegenständen.
"Wir freuen uns über die vielen und interessierten Besucher. Für das nächste Jahr haben wir uns bereits vorgenommen, unseren Gästen auch wieder etwas Neues anzubieten", blickt Stephan Riemschneider schon mal voraus.