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Nedlitzer Weihnachtsmarkt lockt große und kleine Besucher auf das Festgelände am Eckernkamp Esel statt Rentier - Emely will wissen wieso

Von Petra Wiese 12.12.2011, 05:32

Auf dem Festgelände am Eckernkamp trafen sich am Sonnabend die Nedlitzer und zahlreiche Gäste aus nah und fern zum gemütlichen Weihnachtsmarkt. Der Weihnachtsmann überraschte die Kinder. Ein weiterer Höhepunkt war eine Feuerschau.

Nedlitz l In Nedlitz hat der Weihnachtsmann seit einigen Jahren einen ganz besonderen Auftritt. Er kommt nicht mit dem Schlitten - was ohne Schnee sowieso nicht geht - und reist auch nicht mehr mit der Kutsche an. Dafür hat er zwei Weihnachtsesel im Schlepptau, die seinen schweren Sack mit den Geschenken für die Kinder tragen. Die Mädchen und Jungen lieben Isolde und Isabel mit ihren roten gestrickten Zipfelmützen auf den Ohren und dem Schal um den Hals. Geduldig lassen sich die beiden Tiere von den vielen kleinen Händen streicheln.

An das Spektakel haben sie sich inzwischen gewöhnt, erzählte Detlef Walter, der Nedlitzer Hufschmied, der dem Weihnachtsmann die Tiere jedes Jahr zur Verfügung stellt. Schließlich bekommen sie auch einige Leckerli zur Belohnung. Ganz dicht an sie heran dürfen allerdings nur Adrian und Fabienne. Das sind die Enkelkinder von Detlef Walter. Das sind ihre Esel, sagte der Opa. Und so ist die kleine Fabienne auch die ganze Zeit bei den Tieren, als der Weihnachtsmann den Kindern über die Absperrung ihre süßen Tüten austeilt.

Per Handschlag begrüßte Andreas Pfeffer in der roten Kutte und mit dem weißen Wattebart die Kinder ringsum, viele kennt er mit Namen. Er ließ sich Gedichte aufsagen und Lieder vorsingen. Die Rolle des guten Alten erfüllt er schon seit einigen Jahren mit Leben. Da zeigte er auch keine Verlegenheit, als ihn die dreieinhalbjährige Emely Tietz aus Nedlitz fragte, wo er denn Rentier Rudolf gelassen hätte. Rudi habe sich verletzt, erzählte er dem Mädchen und musste deshalb mal aussetzen.

Der Besuch des Weihnachtsmannes war nur ein Höhepunkt des Nedlitzer Weihnachtsmarktes. Während als weiteres Highlight den Besuchern eine Feuerschau geboten wurde, galt am Nachmittag auch den Mädchen und Jungen der Nedlitzer Kita "Gänseblümchen" die Aufmerksamkeit des Publikums. Die Knirpse sangen einige Weihnachts- und Winterlieder, die sie mit ihren Erzieherinnen gelernt hatten.

Für die Kinder gab es am Eckernkamp auch eine Bastelstraße, an der sie sich kreativ betätigen konnten. Da bot sich die Gelegenheit, für Mama oder Papa ein Weihnachtsgeschenk zu basteln. Den Erwachsenen wurden Gaumenfreuden verschiedener Art angeboten - von Kaffee und Glühwein bis hin zu Gegrilltem und frischgebackenen Waffeln.

Nicht nur die Fußballer des SC Vorfläming Nedlitz zog es nach erfolgreichem Auswärtsspiel in Dessau auf das Festgelände. Aus Zerbst, Loburg und anderen Orten ringsum kamen die Leute. Jedes Jahr sind auch die Sangesbrüder und einige -schwestern von Concordia Loburg mit von der Partie, um ein paar Weihnachtslieder zum Besten zu geben. Immer wieder gern folgen sie der Einladung nach Nedlitz. Peter Waldhelm begleitete die kleine Formation auf dem Akkordeon.

Die Stände wurden von Nedlitzern unterhalten, Gaststätten und Feuerwehr waren mit im Boot. Der Weihnachtsmarkt ist eine Veranstaltung der Ortschaft, von Mitgliedern des Ortschaftsrates organisiert, vorbereitet, auf die Beine gestellt. Das kostet jedes Jahr mehr Kraft. Zum einen sind es die finanziellen Mittel, die fehlen. Zuschüsse sollen noch weiter gekürzt werden, befürchtet Ortschaftsratsmitglied Eduard Hahn. Zum anderen sind es immer weniger, die freiwillig helfen, meinte er. So sind es diesmal schon zwei Stände weniger als sonst vor Ort. Doch der Zuspruch war rege am Sonnabend, der gemütliche Weihnachtsmarkt gut besucht, was die Veranstalter freute.

Erfreulich wäre es jedoch, wenn sich das Gefallen der Leute auch in ihrer Spendenbereitschaft ausdrücken würde. Seit dem letzten Erntedankfest gibt es eine große, kaum zu übersehene Spendenbox zur Aufrechterhaltung der Traditionsfeste in Nedlitz. Bislang war hier die Resonanz mehr als bescheiden, mussten Hahn und seine Mitstreiter feststellen. Ob zum Fest wohl diesmal ein paar mehr Gaben drin waren?