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Feuerwehr Gerätehaus in Bärenthoren bleibt

Die Ortsfeuerwehr Polenzko-Mühro-Bärenthoren hat keine Ortswehrleitung mehr. Ein Zusammenschluss mit Dobritz soll erfolgen.

Von Petra Wiese 21.02.2019, 00:01

Mühro l Mit 21 Angehörigen, davon 16 in der Einsatzabteilung steht die Ortsfeuerwehr Polenzko/Mühro/Bärenthoren gar nicht so schlecht da in der Risikoanalyse der Stadt Zerbst. Ein Verbandsführer und ein Gruppenführer wurden zum 30. Juni 2018 registriert, sieben Maschinisten und ein Atemschutzgeräteträger. Zu 30 Einsätzen wurden die Kameraden in den drei Jahren von 2015 bis 2017 gerufen, davon waren 17 Fehlalarme.

Die durchschnittliche Einsatzstärke an den Wochentagen lag bei 5,64 Mann, nachts, an Wochenenden und Feiertagen bei 7,44. Auch mit der durchschnittlichen Ausrückezeit von 8:02 Minuten liegen die Polenzkoer im Mittelfeld unter den Zerbster Ortswehren.

„Das ist alles soweit okay“, bestätigte Thomas Sanftenberg, der Sachgebietsleiter Feuerwehren in der Zerbster Stadtverwaltung bei der Sitzung des Polenzkoer Ortschaftsrates. Bei der Überprüfung der Leistungsfähigkeit wird der Ortswehr eine befriedigende Leistungsfähigkeit bescheinigt, womit sie in der oberen Hälfte unter den Ortswehren der Einheitsgemeinde liegt.

Dennoch sieht der Brandschutzbedarfsplan einen Zusammenschluss der Ortsfeuerwehr Polenzko-Mühro-Bärenthoren mit der Ortsfeuerwehr Dobritz vor. „Wir können hier keine Ortswehrleitung mehr stellen“, erklärte Sanftenberg den Grund. Die langjährigen Führungskräfte Detlef Both und Hartmut Herzog stehen nicht mehr zur Verfügung.

Die benachbarten Ortswehren arbeiten schon länger zusammen. Eine gemeinsame Jahreshauptversammlung hat gerade erst stattgefunden. Im Ergebnis des Zusammenschlusses soll eine Ortsfeuerwehr mit den bestehenden Feuerwehrgerätehäusern in Dobritz, Mühro und Bären-thoren entstehen. Eine künftige Ortsfeuerwehr Dobritz-Polenzko hätte dann eine Soll-Stärke von 27 Kameraden im Einsatzdienst. Dann könnten zu jeder Tageszeit alle Funktionen besetzt werden.

Am 27. März soll der Stadtrat die Risikoanalyse und den Brandschutzbedarfsplan beschließen. „Danach werden wir die Anträge für den Zusammenschluss der Ortsfeuerwehren beim Innenministerium stellen“, kündigte Thomas Sanftenberg an. Er rechnet nicht vor Jahresende mit einem Bescheid. Dann könnten geplante Zusammenschlüsse zum 1. Januar 2020 umgesetzt werden.

Im Vorfeld konnten schon einige Voraussetzung für die künftige Feuerwehr Dobritz-Polenzko geschaffen werden. Durch Umsetzung gibt es jetzt wasserführende Fahrzeuge in Mühro und in Dobritz, außerdem konnte ein geleastes MTF in Dienst gestellt werden. Damit lässt es sich arbeiten“, meinte Sanftenberg. Auf Nachfrage von Christian Nels versicherte der Sachgebietsleiter auch, dass das Feuerwehrgerätehaus in Bärenthoren erhalten bleibt. Man bräuchte schließlich Platz für insgesamt drei Fahrzeuge.

Christian Nels wollte außerdem wissen, ob bei den Planungen für die Löschwasserversorgung absinkende Grundwasserpegel mit berücksichtigt seien. „Da gibt es noch keinen Masterplan“, so Thomas Sanftenberg. Natürlich würden auch immer Alternativen zu Brunnen in Erwägung gezogen. Das man wachsam sein müsse, da auch die Landwirtschaft zunehmend Wasser entnimmt, gab auch Ortsbürgermeisterin Ruth Buchmann zu bedenken. Derweil ist man laut Risikoanalyse in den drei Ortsteilen mit der Löschwasserversorgung gut aufgestellt. Da gebe es momentan keinen Bedarf für Veränderungen.

Nach den Ausführungen über geplante Neuanschaffungen im Digitalfunk ergab sich für Ruth Buchmann die Frage nach einer Sirene in Polenzko. Da das Dorf keinen Feuerwehrstandort hat, verfügt es bislang auch über keine Sirene. Sanftenberg erläuterte, dass man auf dem Standpunkt steht, vorhandene Sirenen in den Orten zu erhalten. Diese können schließlich auch zur allgemeinen Alarmierung der Bevölkerung genutzt werden. In diesem Sinne sollte sich der Ortschaftsrat vielleicht Gedanken machen, ob eine Sirene Sinn machen würde.

Risikoanalyse und Brandschutzbedarfsplan wurden einstimmig von den Mitgliedern des Polenzkoer Ortschaftsrates befürwortet. „Brandschutz ist schon sehr wichtig“, sagte Ruth Buchmann, „man möchte sich nicht vorstellen, dass die Feuerwehr nicht rechtzeitig zur Stelle ist“.