1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Früherkennung: Brustkrebs ist heimtückisch

Mobile Mammografie-Praxis noch bis zum 25. November in Zerbst Früherkennung: Brustkrebs ist heimtückisch

Von Karolin Aertel 28.10.2011, 06:23

Brustkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen, vor allem bei über 50-Jährigen. Früh genug erkannt, sind die Heilungsaussichten gut. Mit einer mobilen Mammografie-Praxis sollen viele Frauen dieser Altersklasse dazu bewegt werden, sich untersuchen zu lassen.

Zerbst l Brustkrebs - Heide Simonis, Kylie Minogue und Sheryl Crow erhielten schon diese schockierende Diagnose. Sie sind drei von etwa 59 000 Frauen, die jährlich erkranken. Im Alter zwischen 50 und 69 Jahren erhält etwa eine von 20 Frauen die Diagnose.

Rund 17 500 Frauen sterben daran. Im Alter zwischen 50 und 69 Jahren ist das etwa eine von 80 Frauen. Damit ist das Mammakarzinom der häufigste bösartige Tumor bei Frauen.

Mit zunehmenden Alter steigt das Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Vor allem bei Frauen über 50. Aus diesem Grund hat der Deutsche Bundestag 2002 beschlossen das Mammografie Screening-Programm zur Früherkennung von Brustkrebs einzuführen. Alle zwei Jahre bekommen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren eine Einladung zur Mammografie. Datengrundlage sind die Angaben der Meldebehörde.

Während in Großstädten diese Behandlung in entsprechenden Praxen durchgeführt wird, ist in ländlichen Regionen ein so genannten "Mammomobil" unterwegs. Das "Mammomobil" sieht von außen aus wie ein handelsüblicher Truck-Anhänger. Innen hingegen ist es ausgestattet wie eine Arztpraxis - mit Anmeldetresen, Wartezimmer, Behandlungsraum und modernster Technik. Derzeit steht das "Mammomobil" in Zerbst. Noch bis zum 25. November wird hier ein Team von Röntgenassistentinnen diese Routineuntersuchung, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird, in der Coswiger Straße durchführen.

"Jeder, der die Einladung zum Screening bekommen hat, sollte diese auch wahrnehmen", rät Dr. Heike Schlötzer, zuständige Fachärztin aus Dessau. Sie weiß: "Brustkrebs ist eine heimtückische Krankheit, die nicht leicht zu erkennen ist". Das Röntgen der Brüste sei derzeit sie beste Methode der Früherkennung in der Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen.

"Das Screening dauert nur wenige Minuten", erklärt Röntgenassistentin Konstanze Dreier, die derzeit in der mobilen Praxis arbeitet. "Die Brust wird hierbei zwischen zwei Plexiglasplatten gelegt und kurz zusammengedrückt, um von jeder Brust zwei Röntgenaufnamen zu machen." Diese Methode sei zwar nicht sonderlich angenehm, aber notwendig, erklärt die Expertin.

"Nicht jede Auffälligkeit, die auf dem Röntgenbild zu sehen ist, muss gleich Brustkrebs bedeuten."

Durch das Screening (Durchleuchten) der Brust können schon sehr kleine Krebsherde gefunden werden. "Je kleiner der Tumor, desto größer sind letztlich die Heilungschancen", erklärt Edlinde Homann, die zweite Röntgenassistentin des "Mammomobils". An Brustkrebs sterben müsse heutzutage theoretisch niemand mehr. Vorausgesetzt der Tumor wurde frühzeitig erkannt.

56 Prozent der Karzinome, die durch das Screening gefunden werden, seien unter einem Zentimeter groß. Dagegen fühle man beim Abtasten der Brust einen Knoten in der Regel erst ab zwei Zentimeter.

"Doch nicht jede Auffälligkeit, die durch das Screening entdeckt wird, muss Diagnose Brustkrebs bedeuten", betont Konstanze Dreier. Auch verdichtetes Gewebe oder Zysten können die Auffälligkeiten auf dem Röntgenbild widerspiegeln. Aus diesem Grund werden Frauen, bei denen Gewebeveränderungen festgestellt wurden, zu einer Abklärungsuntersuchung eingeladen. Oftmals bestätigt sich der Brustkrebsverdacht durch Nachfolgeuntersuchungen nicht.

Generell bekommen alle Frauen, die an der Mammografie teilgenommen haben, innerhalb von zwei Wochen das Untersuchungsergebnis mitgeteilt.

Weitere Infos erhalten Sie im Internet unter www.brustkrebsvorsorge-dessau.de