Frühförderstelle der Lebenshilfe Dessau in Zerbst Frühförderung: Individuell auf jedes Kind abgestimmt
Zerbst l Der grüne oder doch gelbe Punkt? Fiona ist unsicher, schaut Karola Bendix nochmal fragend an. Dann entscheidet sie sich für den gelben Punkt, der zu einem bestimmten Bild gehört, und hat Recht. Fiona ist eines der Kinder, die Karola Benedix als Mitarbeiterin in der Frühförderstelle der Lebenshilfe Dessau in Zerbst betreut.
Kinder im 1. Lebensjahr bis zur Einschuldung werden frühgefördert. "Zeigen Kinder bei den U-Tests beim Kinderarzt Auffälligkeiten, weist der auf die Frühförderung hin. Es kann aber auch passieren, dass Entwicklungsverzögerungen im Kindergarten auffallen und so der Kontakt mit uns Zustande kommt", erklärt Karola Benedix.
Sie ist die Leiterin der Frühförderstelle in Zerbst, in der insgesamt fünf Mitarbeiterinnen arbeiten. Sie sind Ergotherapeuten, Diplom-Heilpädagogen, Sozialpädagogen oder Physiotherapeuten. "Je nach Auffälligkeit des Kindes versuchen wir, die passende Mitarbeiter für das Kind einzusetzen", so Benedix. Doch im Laufe der Jahre - die Zerbster Außenstelle existiert bereits seit 2007 - erhielten die Kolleginnen viele Fortbildungsmöglichkeiten wie der Spiel- und Bewegungstherapie. "Natürlich schaut auch jede der anderen Kollegin mal zu, lernt auch dort wieder Neues. Fachlich sind wir alle gut ausgebildet."
Ist eine Frühförderin einmal für ein Kind verantwortlich, bleibt sie dies solange, wie die Frühförderung stattfindet. "Haben Kinderärzte oder die Kindergärten uns Kinder gemeldet, schauen wir uns diese an und prüfen, ob die Frühförderung überhaupt die richtige Maßnahme ist", so Benedix. Ist dies der Fall, stellt die Frühförderstelle beim Sozialamt einen entsprechenden Antrag. Der Amtsarzt ist dann für eine Diagnostik und ein Gutachten zuständig, das die Frühförderstelle sowie die Eltern später erhalten. Aber auch in der Frühförderstelle nimmt eine Psychologin nochmals eine Eingangsdiagnostik vor - mit Kind und Eltern zusammen. "Das kann Zuhause, in unserer Außenstelle, aber auch im Kindergarten passieren", so Benedix.
Wird der Antrag genehmigt, geschieht dies in der Regel für ein Jahr. Dann wird das Kind von ihrer Frühförderin maximal zwei mal in der Woche für eine Stunde gefördert. "In Ausnahmefällen kann diese Förderung auch zu zweit erfolgen. Aber die Einzelförderung steht absolut im Vordergrund." Und auch der Spaß kommt nicht zu kurz. Beim traditionellen Zuckertütenfest feiern alle ABC-Schützen der Frühförderstelle der Lebenshilfe Dessau gemeinsam ihre anstehende Einschulung. Zum anderen gibt es beispielsweise eine Weihnachtsfeier.
Sechs Wochen vor Ablauf des bewilligten Jahres führt die Psychologin eine Ausgangsdiagnostik durch, auf deren Grundlage entschieden wird, ob ein weiterer Antrag zu stellen ist oder nicht.
Bis zu 20 Kinder betreut eine Frühförderin. Die Zerbster Kolleginnen sind zudem in den Außenstellen1 in Roßlau und Dessau im Einsatz. "Insgesamt sind wir 14 Mitarbeiterinnen bei der Frühförderstelle der Lebenshilfe Dessau, und betreuen im Jahr rund 200 Kinder."