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Statik der Kreuzgewölbe in Francisceumsbibliothek überprüft Große Delle verursacht große Wirkung

30.11.2012, 01:20

Zerbst (jkd) l Ein verdächtiger Riss und eine große Delle waren die Ursachen, die in den vergangenen Tagen zur Überprüfung der Statik der Kreuzgewölbe in der historischen Francisceumsbibliothek führten.

Mitarbeiter eines beauftragten Unternehmens haben an der Delle den Putz abgeklopft. "Darunter war zu sehen, dass ein Stein gefehlt hat. Dieser ist ergänzt und eingefügt worden", erklärt Erich Mühlbauer, Bauamtsleiter des Landkreises Anhalt-Bitterfeld. Gleichzeitig war auch eine Prüfung der übrigen Kreuzgewölbe durch einen Statiker in Auftrag gegeben worden. "Im Resultat sind keine weiteren kritischen Stellen vorhanden", erklärt Mühlbauer weiter.

Um jedoch die Reparturarbeiten realisieren zu können, musste eines der großen Spitzbogenregale komplett ausgeräumt und abgebaut werden. "Etwa 1000 Bücher mussten dazu bewegt werden. Mehr als 27 Umzugskarton haben sie gefüllt", erzählt Bibliothekarin Petra Volger. Um die übrigen Bücher vor Staub zu schützen ist, ein Staubkanal installiert worden. Im Zuge der abschließenden Malerarbeiten lief ein Luftentfeuchter, um dem Bestand nicht zu gefährden. "Im Alltag sind die Bedingungen hier optimal", erzählt Kollegin Iruta Völlger. Temperatur und Luftfeuchte unterliegen nur geringen Schwankungen. "Wir messen diese Daten täglich und halten sie fest."

Für die beiden Bibliothekarinnen und ihre Mitarbeiterin Kathrin Fink wurde das Bücherumräumen jedoch nicht zum ersten Mal in diesem Jahr notwendig. "Im Zuge des Einbaus der Löschanlage haben wir bereits etliche Bücher aus- und einräumen müssen. Ein Regal hatte sich später von der Wand gelöst, ein anderes Mal mussten Heizungsrohre zum Schutz der Bücher umverlegt werden", zählen die Frauen weiter Räum- aktionen auf. Mehrere Tausend Bücher haben sie daher 2012 bewegt. "Und nebenbei haben wir noch die Inventur gemacht", fügt Völlger hinzu.

Die Bücher aus den 27 Umzugskartons, die nun wieder in ihr Spitzbogenregal zurückkehren, werden vorsortiert und erst dann eingeräumt. Das alles nimmt Zeit in Anspruch. Ab Anfang Januar 2013 wird die historische Bibliothek mit Präsenzbestand wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Die Arbeitsbibliothek bleibt für Schüler und Lehrer des Gymnasiums sowie für öffentliche Nutzer weiterhin zugänglich.