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Gruft Ziehen die Fürstensärge ins Schloss um?

Die sanierten Kellergewölbe im Zerbster Schloss sollen dauerhafte Grablege werden.

Von Daniela Apel 08.04.2019, 08:00

Zerbst l Das Thema Fürstengruft brachte Helmut Seidler (Freie Fraktion Zerbst) im Bauausschuss zur Sprache. Noch immer ruhen die 17 Särge – darunter jene der Eltern von Zarin Katharina II. – in der Sakristei der Bartholomäikirche. Zukünftig sollen sie ihre dauerhafte Grablege im erhaltenen Ostflügel des Zerbster Schlosses finden.

Genauer gesagt, im Corps de Logis, in dem im Zuge der aktuellen Baumaßnahme ebenfalls die stark zerstörten Kellergewölbe saniert und rekonstruiert wurden. Die Fertigstellung nahe, informierte Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) die Ausschussmitglieder. Aufgrund dessen kommt nun wieder Bewegung in die schon seit Längerem existierenden Pläne, die Prunksärge, die sich in einem desolaten Zustand befinden, umzusetzen.

„Die Kirchengemeinde muss uns sagen, wann wir das Dach der Sakristei öffnen, um die Särge herauszuholen“, erklärte Dittmann. Denn anders sei die Umbettung nicht möglich, mit der zumindest der weitere Verfall der Särge aufgehalten werden kann. Denn diese ruhen aufgrund des begrenzten Platzes teils aufeinander, was durch das hohe Eigengewicht zu schweren Beschädigungen führte.

Die Restaurierung der Kinder- und Erwachsenensärge, für die 2012 schon einmal eine Kostenschätzung von rund 1,5 Millionen Euro vorlag, sei allerdings die Kür, gab der Bürgermeister zu bedenken. Zuvor müsse die Pflicht erfüllt werden, wies Dittmann auf eine andere wichtige Herausforderung hinsichtlich des Schlosses hin: der Erfüllung der Brandschutzauflagen. Erst anschließend könnte man sich der Aufgabe stellen, die wertvollen Särge zu restaurieren, einer vor allem finanziell schwierigen Aufgabe, bei der die Stadt auf Fördermittel angewiesen ist.

Seidler bat, dass die Fürstengruft Gegenstand einer der nächsten Sitzungen des Bau- und Stadtentwicklungsausschusses wird.