1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Karten und Modelle für Anhalt 800

Studenten der Geoinformatik mit Forschungsprojekt zu anstehendem Jubiläum Karten und Modelle für Anhalt 800

Von Helmut Rohm 06.06.2011, 04:45

Wo verliefen einst die Grenzen von Anhalt? Wo waren/sind die Siedlungs- und Stillwassergebiete Anhalts? Wo befanden sich die Residenzschlösser und Burgen in Anhalt? Oder: Wo sind noch Meilensteine zu sehen? Oder: Welche oberflächennahen Rohstoffe gibt es und wo in Anhalt? Diese und viele andere Fragen und vor allem die Antworten darauf werden in Verbindung mit dem kommenden Anhalt-Jubiläum 2012 sicher interessant sein. Einen Beitrag zur Aufklärung hat jetzt die Hochschule Anhalt (FH) geleistet.

Dessau-Roßlau. Im Oktober vorigen Jahres wurde auf Initiative des Dessau-Roßlauer Oberbürgermeisters und Vorsitzenden der "Lenkungsgruppe Anhalt 800", Klemens Koschig, mit der Hochschule Anhalt, Studiengang Geoinformatik, ein Forschungsprojekt vereinbart.

"Es ging darum, Übersichtskarten zu den verschiedensten Themen für die interessierte Öffentlichkeit und Jedermann zu erstellen", erläutert Prof. Lothar Koppers das Grundanliegen. Die einzelnen Themenbereiche wurden abgestimmt und an drei studentische Arbeitsgruppen aus je drei Studenten des damaligen 5. Semesters übergeben.

Die nötigen Basisdaten mussten zusammengesucht werden. Recherchen fanden im Landesamt für Geologie und Bergwesen, im Stadtarchiv Dessau-Roßlau, natürlich auch in der Bauhaus-Stiftung und in weiteren Behörden und Institutionen, ebenfalls im Internet, statt.

"Jeder von uns hat insgesamt etwa 100 Stunden für dieses interessante Projekt verwendet", berichtet Mareike Wendtland aus Potsdam, die mit Susann Gerngroß und Stefanie Männl, beide aus Dessau, eine Arbeitsgruppe bildete. Die hatte sich speziell mit Wald- und Siedlungsflächen, mit Gewässern, Schlössern und Burgen sowie der Klimaänderung beschäftigt.

"Wir sind mit der Arbeit unserer Studentinnen und Studenten sehr zufrieden. Sie haben eine Vielzahl bisher wenig bekannter Fakten und andere bedeutende Informationen zusammengetragen und aufgearbeitet", stellt Prof. Holger Baumann lobend fest.

Aus all den Daten wurde auf der Basis einer einheitlichen Kartengrundlage eine Kartenfolge mit mehreren Darstellungen und als Internetlösung erarbeitet.

Neben den 20 Karten wurden ebenfalls zwei Varianten eines 3-D-Geländemodells Anhalts geschaffen.

Die gedruckte "Null-Serie" der erstellten Anhalt-Karten im A 3-Format wurde an OB Koschig übergeben. Eine Zwischenabrechnung der Projektaufgabe gewissermaßen.

Die neun Bachelorstudenten werden in ihrem nun letzten Semester das begonnene Projekt weiterführen.

Die zukünftigen Geoinformatiker – mit besten Chancen für das kommende Berufsleben, so Frank Benndorf, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule und Projektbetreuer – sind gegenwärtig dabei, interaktive Kartenlösungen vorzubereiten und anzubieten.

Klemens Koschig dankte der Hochschule Anhalt und vor allem den Studenten für ihre anspruchsvolle Arbeit. Und: "Wir werden die mir übergebenen Karten gleich morgen in unserem Sitzungssaal aufhängen."

Jeder Interessierte kann sich mit dem vorgestellten Kartenmaterial zudem im Internet selbst vertraut machen.

www.anhalt800.de