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Kreistag Fokus liegt auf Zerbst

Der neue Kreistag von Anhalt-Bitterfeld hat sich konstituiert. Darunter sind auch acht Kommunalpolitiker aus der Einheitsgemeinde Zerbst.

Von Daniela Apel 29.10.2019, 00:01

„Ich setze mich dafür ein, dass wir als Kreis zusammenwachsen. Dafür ist die gleiche Beachtung aller drei Altkreise eine Voraussetzung. Als Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Anhalt sehe ich es als meine wichtigste Aufgabe an Belange, die den Kreis betreffen, in meine Arbeit im Bundestag einfließen zu lassen. Im Kreistag bekomme ich die Informationen, die ich bei Gesetzgebungsverfahren in Berlin einbringe. Aktuell setze ich mich dafür ein, dass auch wir Finanzmittel aus dem Strukturfördergesetz des Bundes bekommen. Besonders wichtig ist mir, dass wir gute Bedingungen für Unternehmen und Unternehmensansiedlungen in unserem Landkreis schaffen. Ich begrüße deshalb das Versprechen des Landrates, dass die Verwaltung stets gucken soll, was geht und nicht, was nicht geht. Über ein etwas konsequenteres Vorgehen hier würde ich mich sehr freuen.“

Die AfD im Kreistag existiert, weil unsere Demokratie zu einem Selbstbedienungsladen einer politischen Kaste verkommen ist. Bürger werden gemolken wie Tiere, ausgepresst wie Zitronen. Wir sind angetreten, um hier korrigierend zu wirken. Wir vertreten die Interessen der Arbeitenden insgesamt, der Angestellten und Unternehmer gemeinsam. Wer dazwischen eine Trennlinie sieht, sollte genauer hinsehen. Leider haben wir aus dem Wahlbereich für Zerbst nur ein Mandat zur Vertretung im Kreistag bekommen. Ich werde alles in meiner Kraft stehende tun, die Stimme der Zerbster Bürger dort zu sein. Die Bürger können mir dabei helfen und sagen, was ihnen wichtig ist. Ich werde dafür arbeiten, dass das Leben bezahlbar bleibt, unsinnige Ausgaben unterbleiben und sinnvolles finanzierbar wird, dass die Kreisverwaltung in Zerbst erreichbar bleibt, dass ein geplanter Hort auch gebaut wird, dass jede Siedlung auch durch Busse erreichbar ist, dass Kreisstraßen sicher benutzbar sind, dass es in Zerbst wieder eine Berufsschule gibt.“

„Linke-Politik heißt für mich in erster Linie, sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen. Dafür gibt es im Kreistag ein reichhaltiges Betätigungsfeld. Als Mitglied im Landwirtschafts- und Umweltausschuss werde ich mich insbesondere für den langfristigen Erhalt und Schutz unserer Gewässer einsetzen. Damit meine ich auch den Schutz des Ackerbodens und unseres Grundwassers. Um ein Beispiel zu nennen: Mit der neuen Klärschlammverordnung soll durch Ausbringeverbot von Klärschlamm verhindert werden, dass Schwermetalle in die Nahrungskette gelangen. Mittlerweile gibt es Bestrebungen schwermetallhaltige Verbrennungsachen von Klärschlamm statt auf Monodeponien, auf Umwegen als Dünger erneut auf die Felder zu bringen. Das entspricht nicht meinem Verständnis von Nachhaltigkeit. Natürlich werde ich bei Beschlüssen auch immer unsere regionalen Interessen im Auge behalten.“

Mir geht es um unsere Einheitsgemeinde. Dabei geht es um die Sicherung unserer Schulen in Trägerschaft des Landkreises, wie die Ganztagsschule Cirvisti, deren Erweiterung ja gerade Thema ist, genauso wie das Francisceum, aber auch die Förderschulen oder Kreisvolkshoch- und Musikschule sind für uns unverzichtbar. Eine Dauerbaustelle ist der Personennahverkehr, gerade in einer Flächenstadt wie Zerbst kommt es auf gute Verbindungen an. Da ist noch viel Luft nach oben. Wir müssen die Fahrzeiten der Schülerinnen und Schüler genauso im Blick behalten wie die Anbindung unserer Ortsteile insgesamt. Klimaschutz ist ohne einen gut ausgebauten Busverkehr nicht denkbar. Dass die Kreisstraßen Dauerbaustellen sind, ist wortwörtlich zu nehmen und Gemeinschaftsbaustellen an Gemeindestraßen und Kreuzungen besteht auch kein Mangel.

„Aus meiner Sicht brauchen wir eine kluge Schulentwicklungsplanung, die den Erhalt ländlicher Grundschulen und die Stärkung der Sekundarschule und unseres Gymnasiums sicherstellt. Wir müssen weiter an einer Prioritätenliste für die Sanierung der Kreisstraßen arbeiten und die Fördermittel konsequent abrufen und einsetzen. Der ÖPNV in Verbindung mit dem Schülerverkehr bleibt eine stetige Aufgabe. Und schließlich muss es stärkere Anreize zur Müllvermeidung geben. Die ungerechte und zu weniger Mülltrennung und -vermeidung führende Mindestmüllmenge pro Person gehört endlich abgeschafft.“

„Ich arbeite im Bildungs- und Sportausschuss mit, wo ich mich für notwendige bessere Bedingungen unserer Hortkinder und natürlich auch für die Zerbster Sekundarschule einsetzen kann. Schwerpunkte sehe ich auch im öffentlichen Personennahverkehr, der nicht für alle ausreichend gute Bedingungen bietet (Haltestelle Nuthasche Mühle). Der Erhalt unserer Schulstandorte ist Teil der Lebensqualität für alle Zerbster. Der Zustand vieler Kreisstraßen und das Fehlen von Radwegen ist ein Problem, das einer gemeinsamen Fürsprache aller Zerbster Kreistagsmitglieder bedarf. Das Gelingen von Ausgleichsmaßnahmen infolge von Baumaßnahmen, die Unterstützung für Umweltzentren (Ronney), Maßnahmen für das Tierschutzwohl nebst Förderung des Naturparkes ist uns Grünen wichtig. Die Abfallentgelte sollen bezahlbar bleiben. Wilde Müllablagerungen treiben die Kosten und sollen durch zweckdienliche Maßnahmen eingeschränkt werden.“

„Obwohl der Bereich Zerbst von der Einwohnerzahl der kleinste im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist, steht er in der Fläche den anderen Bereichen in nichts nach. Das muss unbedingt berücksichtigt werden, beispielsweise beim Ausbau der Kreisstraßen, und das nicht nur in der Innenstadt von Zerbst. Das gleiche gilt für die Radwege. Wir müssen unsere Schulen weiterhin auf Vordermann bringen. Stichwort digitales Klassenzimmer. Die Hortsituation in Zerbst ist derzeit katastrophal. Die Grundschule „An der Stadtmauer“ muss unbedingt entlastet werden, aber auch andere Schulen. Es fehlen bedarfsgerechte Plätze. Für die Kinder- und Jugendarbeit brauchen wir in Zerbst wieder einen Streetworker. Zudem sind Sportvereine und Feuerwehren bei der Jugendarbeit mehr zu unterstützen. Eine Neuordnung der Berufsschullandschaft Richtung Dessau ist aus Zerbster Sicht erforderlich. Die Müllentsorgung muss in Zukunft mengenorientiert und nicht pauschal abgerechnet werden.“

„Natürlich möchte ich eine Stimme für unsere Region und Gemeinde sein und das Beste für die Bürger hier erreichen. Das sind die Punkte, für die ich mich einsetzen möchte: Instandhaltung, Pflege und Ausbau der Infrastruktur (Straßen, Radwege, Internet...), die Elbbrücke Steutz-Aken, die Verbesserung des Personennahverkehrs (kostenfrei für Kinder und Jugendliche), die Bushaltestelle Nuthasche Mühle, die Verbesserung der Kinderbetreuung (kostenfreie und ausreichend Kita- und Hortplätze), die Entwicklung der Ganztagsschulen, die Gemeinde Zerbst als Wirtschaftsstandort weiter zu entwickeln (Gewerbeansiedlung), die Wiederbelebung der B&A und dafür, Müllgebühren so gering wie möglich zu halten.“

(* Thomas Wenzel ist für Regina Frens in den Kreistag nachgerückt.)