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Heutige Grundschule feierte mit Zirkusprojekt, Festveranstaltung und Tag der offenen Tür 100 Jahre Schulestandort Manege frei und Türen auf ... - an der Stadtmauer

Von Thomas Drechsel 08.04.2013, 01:18

Die Zerbster Grundschule an der Stadtmauer hatte am Wochenende zum Feiern eingeladen. Vor 100 Jahren wurde dieser Schulstandort eingeweiht.

Zerbst l Als Volksschule 2 wurde die heutige Grundschule an der Stadtmauer in Zerbst am 5. April 1913 in Betrieb genommen. Genau 100 Jahre später erlebten die alten und auch die nach dem Krieg neuen Mauern eine Jubiläumsfestwoche der Extraklasse. "Wir gratulieren den Schülern und Lehrern und vor allem auch dem Zirkus Andrè Sperlich zu diesem großartigen Programm", meinte der Zerbster Klaus Thielen am Freitagabend. Der Sprecher der Zerbster Zirkusfreunde war restlos begeistert vom Kinderzirkus, der gerade seine Premierenvorstellung absolviert hatte. Am Sonnabendvormittag fanden sich dann erneut schätzungsweise 500 Gäste im Zirkuszelt auf der Rohrteichwiese ein, um den Kindern bei ihren Auftritten in der Manege zuzuschauen.

Das Thema "Zirkus" hatte die gesamte Jubiläumswoche beherrscht. Schulleiterin Helgard Kuhrig hinterher: "Gerade einmal neun unserer aktuell 203 Schüler nahmen nicht am Projekt teil. Und auch bei denen lag es nicht am Geld, denn die Teilnahmegebühr konnte dank unserer großzügigen Sponsoren gering gehalten werden."

Am Freitagvormittag fand, ebenfalls im Zirkuszelt, eine Festveranstaltung zum Jubiläum statt. Es gibt offenbar sehr viele talentierte Schüler an der Stadtmauer - sie zeigten in einer kleinen Show ihr Können. Ferner wurden verschiedene schulische Wettbewerbe ausgewertet und die Besten geehrt, ehe Ehrengäste Grußworte sprachen. Vom Zerbster Bürgermeister beispielsweise gab es neben guten Worten auch Spiele als Geschenk. Im Anschluss konnte jedes Kind einen eigenen Luftballon in die Höhe steigen lassen - natürlich versehen mit ganz individuellen Wünschen für ihre Schule, wie Schulleiterin Kuhrig augenzwinkernd anmerkte. Auch diese Aktion war nur dank Sponsorings in dieser umfassenden Form möglich gewesen.

Am Sonnabendmittag öffneten sich dann schließlich alle Türen der Schule für Jedermann. Erneut kamen natürlich die aktuellen Schüler in ihre Schule. Viele hatten eine ganz bestimmte Aufgabe. Wie Lisa, Julia und Leonie aus der 4c zum Beispiel, die auf dem Flur im 1. Obergeschoss Hefte mit der Schulchronik und eine Postkarte mit Motiven der Schule an Interessierte verkauften, während einen Flur weiter andere Kinder auf ihren Instrumenten musizierten.

Häufig hatten die Kinder ihre Eltern, Geschwister, Großeltern oder Freunde dabei. Denn an dieser Schule haben sehr viele Zerbster das Einmaleins gelernt. Mitte der 1970er Jahre beispielsweise wurdenzeitweise über 1000 Schüler unterrichtet, bevor dann endlich die neuen Polytechnischen Oberschulen am Wegeberg und an der Fuhrstraße für Entlastung sorgten. So lange ging es an der Stadtmauer (damals "POS Karl Liebknecht") im Schichtbetrieb durch die Bücher, wie sich manch damaliger Schüler gut erinnern kann.

Auf den Gängen und in den Zimmern fielen sich zudem ständig ehemalige oder aktuell an anderen Schulen tätige Lehrer in die Arme. Sie und jeder andere Gast auch konnten sich an einer Kaffeetafel niederlassen, die von den Fördervereinsmitgliedern organisiert und betreut wurde. Im Hof standen Eltern und betreuten einen Bratwurst- und Suppenstand, und gar nicht weit weg hatte spontan die Zerbster Jägerschaft ihren Demonstrations- und Lehranhänger mit Tieren des Waldes abgestellt.

"Das ist ein ganz wunderbares Fest geworden", freut sich die Schulleiterin am Sonnabendnachmittag. Ihr Dank gilt "tollen Lehrern, tollen Eltern, tollen Kindern und vielen wohlgesonnenen Sponsoren".