Kultur Neue Ausstellung im Zerbster Schloss widmet sich seinen Baumeistern und Künstlern
Im Juni soll im Zerbster Schloss eine neue Ausstellung eröffnet werden. Sie widmet sich den Baumeistern und Künstlern der heute nur noch in Teilen erhaltenen barocken Fürstenresidenz.
Zerbst. „Das Zerbster Schloss - Geschichte, Baumeister und Künstler“ lautet der Titel der neuen Dauerausstellung, die am 12. Juni im erhaltenen Trakt der früheren Fürstenresidenz eröffnet werden soll. Genauer gesagt, in den wiederhergestellten Räumen des Corps de Logis, in denen Besucher vor der coronabedingten Schließung „Auf den Spuren Katharinas“ durch Zarskoje Selo - der Sommerresidenz der russischen Zaren - wandeln konnten. Dirk Herrmann will sie stattdessen mit Cornelis Ryckwaert, Giovanni Simonetti und auch Johann Christoph Schütze vertraut machen, die nicht nur am einst imposanten Barockschloss in Zerbst ihre Fingerabdrücke hinterließen.
Seit gut einem Jahr arbeitet der Vorsitzende des Fördervereins Schloss Zerbst an der Konzeption und den Inhalten, die gezeigt werden sollen. Dazu hat er sich nicht nur mit den Biographien der namhaften Baumeister und Künstler des 17. und 18. Jahrhunderts befasst, sondern auch mit ihrem umfangreichen Wirken. „Die Texte und Bilder sind fertig, inzwischen hat die Layoutphase begonnen“, sagt er. Parallel erfolgt die Vorbereitung der Vitrinen, in denen die plastischen Exponate ihren Platz finden werden.
Stuckelemente ergänzen Fotografien
Momentan ruhen diese noch im Keller des Ostflügels. Stuckelemente vom Haupttreppenhaus liegen dort neben steinernen Relikten aus der ehemaligen Reithalle, die bei der Sanierung des Dachbodens entdeckt wurden. „Wo sie tatsächlich mal angebracht waren, ist unklar“, bemerkt Dirk Herrmann. Sargbeschläge werden ebenfalls zu sehen sein, denn auch diese wurde damals von den Baumeistern entworfen.
Vor allem jedoch veranschaulichen 135 größtenteils historische Fotos die Arbeiten jener Männer, die als Bildhauer, Maler, Stuckateur und Dekorateur an der ursprünglich dreiflügeligen Zerbster Residenz wirkten. Ziel der Ausstellung ist es denn auch, künftige Besucher des Schlosses noch mehr mit dessen Architekturgeschichte vertraut zu machen, wie Dirk Herrmann sagt, der sich selbst bestens mit der Materie auskennt, viel dazu recherchiert, geforscht und bereits publiziert hat.
Vorstellung der einzelnen Bauphasen
In der geplanten Dauerausstellung entführt er in die einzelnen Bauphasen, schildert die Nutzung bis zur Zerstörung des Barockbaus beim Luftangriff auf die Stadt am 16. April 1945 und erzählt von der später veranlassten Sprengung des Westflügels und des Haupttraktes. Ganz ausführlich widmet er sich den Baumeistern und Künstlern, die die Zerbster Fürsten hierher an die Nuthe holten. Vor allem aber hofft der Vereinsvorsitzende, dass die Corona-Pandemie abebbt und die Ausstellung wie geplant eröffnet und besucht werden kann.