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Neues rotarisches Jahr / Club-Präsident Harry Redling: "Gut aufgestellt" Positives Austausch-Programm: Jetzt kommt junge Brasilianerin

Von Antje Rohm 13.07.2012, 03:23

Ein erfolgreiches Austausch-Programm, der vierte Sonderpreis und aktuelle Projekte - der Rotary Club Zerbst geht in ein neues Arbeitsjahr.

Zerbst l Seine erste offizielle Amtshandlung hatte Harry Redling, seit 1. Juli aktueller Präsident des Rotary Clubs Zerbst, am vergangenen Sonnabend. Zusammen mit Clubsprecher Klaus Partheil überreichte er im Rahmen der festlichen Zeugnisübergabe an die Zerbster Abiturienten den zum vierten Mal vergebenen Rotary-Sonderpreis an Friederike Koch. "Mit dem mit 200 Euro dotierten Preis würdigen wir herausragende schulische und außerschulische Leistungen", so Klaus Partheil. Friederike Koch erhielt den Preis so auch für ihr Engagement bei Schulveranstaltungen und als Geschäftsführerin der Schülerfirma Auxxilium.

Wie die Rotarier hier Besonderes auszeichnen, so ist ihnen seit längerem auch die Unterstützung der Francisceumsstiftung ein Anliegen mit der Hilfe für sozial schwache Schüler. "Und mit dem Knowhow aus dem Francisceum haben wir das Projekt ,Schüler helfen Schülern\' an der Ganztagsschule Ciervisti aufgebaut", sagt Klaus Partheil.

Gestützt ist das Engagement des Zerbster Rotary Clubs für das Gymnasium auch auf das Dankeschön "für die gute Aufnahme, die unsere bisher zehn Austauschschüler an der Schule gefunden haben".

"Leider spricht hier niemand Deutsch"

Die erstmals zwei "Inbounds", so heißen sie bei den Rotariern, die das jetzige Schuljahr in Zerbst verbrachten, haben in den vergangenen Tagen die Heimreise angetreten.

Noch ganz frisch sind bei den Gasteltern zum einen die zu lösenden logistischen Probleme, das Gepäck ins Flugzeug oder in Pakete zu bekommen, zum anderen aber auch die Abschiedstraurigkeit gegenüber Jackson J.J. Mc Dermot aus Kanada und Kao, I-Tzu, genannt Cherry, aus Taiwan.

Jeweils drei Gastfamilien haben die "Inbounds" während ihres Aufenthaltes. Es sind die Familien, die selbst Kinder im Austausch haben oder hatten oder auch andere "aus Spaß an der Freude", berichtet Klaus Partheil, zum "für unseren Klub durchweg erfolgreichen und positiven Programm".

Anke und Klaus Partheil, die letzten Gasteltern von Cherry, hätten sie "gern noch da behalten". Auch die 16-jährige Taiwanesin fand ihr Jahr, von dem sie "nicht so genaue Vorstellungen hatte, ganz toll", hebt besonders auch das erfahrene Familienleben hervor. Sie möchte wiederkommen nach Deutschland und hier ein Ingenieurstudium aufnehmen.

Beeindruckend sei gewesen, erzählen Dr. Andreas Köhler und Sabina Mau, Jacksons letzte Gasteltern, wie beide Austauschschüler die deutsche Sprache gelernt haben. "Sie kamen ohne Sprachkenntnisse. Und wie sie die Sprache am Ende beherrschten, das war schon erstaunlich." Auch berührend, wie sie sich dann im Club verabschiedeten. "In Jacksons erster E-Mail aus Kanada stand ,Leider spricht hier niemand Deutsch\'". In außergewöhnlicher Weise interessiert waren beide auch, das Land und dessen Geschichte kennenzulernen.

Engagement für den Zerbster Weihnachtsmarkt

Für Partheils war Cherry die sechste Austauschschülerin. "Wir waren neugierig, wie das ist als Gasteltern", erzählen sie, dass sie dann erstmals die Erfahrung machten, als die eigenen Kinder in den Austausch gingen. "Wir haben uns erst über Kurzurlaube und Ausflüge herangetastet", so Andreas Köhler und Sabina Mau, für die Jackson ihre erste Gasteltern-Erfahrung war.

Es ist eine Zeit, die keiner der Vier missen möchte. Es brauche die Bereitschaft, "Kinder auf Zeit" ins eigene Familienleben einzubinden, aber man nehme selbst viel mit, verändere sich. "Eine durchweg positive Erfahrung."

Das Austauschprogramm - erwartet wird eine junge Brasilianerin - wie die Schulunterstützung bleiben Projekte für den 29 Mitglieder zählenden Zerbster Rotary Club. "Wir sind gut aufgestellt", schätzt Harry Redling ein, der in seiner Präsidentschaft "die Traditionen des Clubs fortsetzen möchte", wie etwa auch die Präsenz auf den Stadtfesten zur Unterstützung lokaler und internationaler Vorhaben.

Als einen Schwerpunkt im neuen rotarischen Jahr "haben wir uns auf die Fahnen geschrieben, dass der Zerbster Weihnachtsmarkt nicht untergeht. Hier tüfteln wir mit dem Lions Club an der Fortsetzung".