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Prügler nun vor Gericht

21.02.2013, 01:17

Von Andreas Behling

Dessau/Köthen l Das Quartett aus Köthen, das sich seit gestern vor der 8. Strafkammer des Landgerichts Dessau-Roßlau wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten muss, hat sich nicht zu dem von Staatsanwalt Jörg Blasczyk erhobenem Vorwurf geäußert. Die Anwälte der vier Männer im Alter zwischen 28 und 42 Jahren unterstrichen jedoch allesamt, dass ihre Mandanten nichts mit dem Vorfall vor einem Stundenwohnheim der Kreisstadt zu tun haben.Die von Blasczyk zusammengefassten Ermittlungen gehen von einem anderen Ergebnis aus.

Demzufolge sollen die Männer in den Abendstunden des 18. Novembers vergangenen Jahres einen aus China stammenden Studenten zunächst beschimpft haben. Danach versetzten sie dem 28-Jährigen etliche Faustschläge gegen Kopf und Oberkörper. Bevor er im Wohnheim Zuflucht suchen konnte, ging der Angegriffene mit Hilfe seiner Mülltüte, in der sich eine Glasflasche befand, noch zur Gegenwehr über. Im Zuge der Auseinandersetzung soll das Opfer Prellungen am Schädel und Brustbereich davongetragen haben. Er sei an beiden Händen festgehalten und von 60 bis 70 Schlägen getroffen worden, sagte er aus.

Der Vorsitzende Richter Stefan Caspari prognostizierte, dass die vorerst zwei geplanten Verhandlungstage - fortgesetzt wird der Prozess am 27. Februar - für Beweiserhebung und Urteilsfindung nicht ausreichen. Zuvor hatte Anwalt Jan-Robert Funck kritisiert, dass sein 31 Jahre alter Mandant sich in dem Verfahren mit weiteren Anklagepunkten (darunter Einbruchsdiebstahl, Bedrohung, Umgang mit einer verbotenen Waffe und Trunkenheitsfahrten) konfrontiert sieht. Gerade zu den hinzugekommenen Geschichten sei die ihm gewährte Akteneinsicht unzureichend gewesen. Er erwog darum, einen Antrag auf Aussetzung des Prozesses zu stellen. Zumal die jetzt drei Mitangeklagten in den Fällen als Zeugen in Frage kommen könnten. Caspari sicherte ihm jedoch zu, dass "keine Vorhalte aus den Beiakten" geplant seien. Man wolle sich auf den 18. November konzentrieren.