Entsorger begründet zu späte Abholung der Textilcontainer mit der Urlaubszeit Pullover, Gardinen und Co. quellen in der Altkleidersammlung über
Es ist ein gut gemeintes Anliegen: In Altkleidercontainern gesammelte Textilien sollen den Ärmsten der Armen helfen. Zum Ärgernis werden die Container jedoch, wenn deren Inhalt nicht abgefahren wird, wie dieser Tage in Zerbst geschehen.
Zerbst. Ein unschönes und vermeidbares Bild zeichnet sich dieser Tage an der Kastanienallee ab: Zwei sehr überfüllte Altkleidercontainer. Tüten voll mit Textilien liegen kreuz und quer um die Container verteilt. Pullover hängen heraus, Gardinen liegen davor und die Containerklappen lassen sich nicht mehr schließen.
Regelmäßig müssten die Container und zwei weitere in der Brüderstraße von der Firma FWS und deren Servicepartnern geleert und in Sortierwerke nach Thüringen abtransportiert werden. Alle 14 Tage sollte dies am Standort Zerbst geschehen.
Auf die Frage, warum die zwei Container in der Kastanienallee zur Zeit dann so überlaufen, erklärt Carsten Klattenhoff, Mitarbeiter der Firma FWS: " Wir befinden uns in der Urlaubszeit und haben dadurch leichte personelle Engpässe. Deshalb fand die letzte Entleerung der Container leider vor etwa drei Wochen statt. Wir werden aber schnellstmöglich das Problem lösen."
Innerhalb von 24 Stunden soll jede Beschwerde behoben sein, die Regionalentleerer würden sofort informiert und dann auch entsprechend reagieren, versichert er.
In einen der Altkleidercontainer passen rund 200 Kilogramm getragene Kleidung – aber auch Schuhe werden gern genommen. "Allerdings nur in Paaren", weist Klattenhoff hin. Für Schuhe wie auch für Kleidung gilt aber: "Die Kleidungsstücke sollten noch tragfähig und funktionell in Ordnung sein. Wenn mit den Sachen gemalert wurde, sind sie eher ungeeignet für die Altkleidersammlung. Ob sie modisch sind, ist hingegen egal", erklärt Carsten Klattenhoff.
Etwa drei Tonnen Altkleider tragen die Zerbster pro Jahr in die zwei Container in der Kastanienallee – zumindest ergibt das die Hochrechnung, denn die Container am Markt stehen erst seit Februar dort.
Aber nicht nur Kleider, Hosen und Pullover finden den Weg in die Container. "Wir haben auch schon gelbe Säcke, Gartenschnitt und anderen Müll da herausgeholt", sagt der Mitarbeiter. Daher sei es immer von Vorteil, wenn die Kleidungsstücke ordentlich verpackt sind, so Klattenhoff.
Aber was passiert eigentlich mit dem von den Zerbstern gespendeten Sachen, die abgeholt und in Thüringen sortiert werden? Die Internetseite der FWS gibt da Antwort:
Die gesammelte Kleidung wird nach Qualitätsgraden sortiert und gereinigt. Nach diesem Prozess werden etwa 50 Prozent der T-Shirts, Hosen und Pullover in Schwellenländer verschickt. Der Rest geht als Rohstoff zur Putzlappenherstellung nach Westeuropa, wandert in den Restmüll oder wird zur Herstellung von Federbetten verwendet beziehungsweise recycelt.