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Steutzer Kita verabschiedet ihre Schulanfänger mit einem mittelalterlichen Fest Ritter und Burgfräulein erlernen das Abc

Von Daniela Apel 25.06.2012, 05:35

Mittelalterliches Flair lag am Freitagnachmittag über dem Innenhof der Steutzer Kita. Als Ritter und Burgfräulein verkleidet verabschiedeten die Mädchen und Jungen die fünf Schulanfänger.

Steutz l "Ich freue mich am meisten aufs Rechnen", verrät Chris. "Ich aufs Schreiben", sagt Lucie. "Und ich auf das Spielen in der Pause", gesteht Leo schmunzelnd. Gemeinsam mit Johanna und Malin werden die Drei Anfang September in der Grundschule an der Elbaue eingeschult. Am Freitag erhalten sie bereits ihre ersten Zuckertüten. Im Rahmen eines fröhlichen Mittelalterfestes werden die zukünftigen Abc-Schützen feierlich aus der Steutzer Kita verabschiedet.

Während die Mädchen in die Rollen hübscher Burgfräulein geschlüpft sind, präsentieren sich die Jungen als edle Ritter. Derart verkleidet entführen sie Eltern und Großeltern mit einem vergnüglichen Programm in die Vergangenheit. Weit über 500 Jahre geht es zurück. In den letzten zwei Wochen haben sich die Kinder mit der damaligen Zeit beschäftigt, berichtet Kita-Leitern Beate Joch. Singend und tanzend demonstriert der Nachwuchs nun sein erworbenes Wissen.

Ganz besonders gefragt sind die Erstklässler in spe, die an diesem Nachmittag ihre Schultauglichkeit beweisen müssen. Und das tun sie mit Bravour. Die Fünf können nicht nur berichten, was ein Katapult ist, wer auf einer Burg zu Hause war oder wie sich die Ritter ihre Zähne putzten. Das Auflisten aller Monate und der Jahreszeiten klappt genauso wie das Rückwärtszählen. Als Anerkennung für ihre Leistung erteilt ihnen der König höchst persönlich alias Kay-Uwe Papenroth den Ritterschlag. Darüber hinaus bekommen die Mädchen und Jungen einen Orden. Nicht zu vergessen ist die Erinnerungsmappe, die neben all den selbst gemalten und gebastelten Bildern der Kinder Fotos enthält, die vom Alltag und den verschiedenen Höhepunkten ihres nun zu Ende gehenden Kita-Lebens erzählen.

Für die schöne, spaßige Zeit bedanken sich die Schulanfänger bei ihren Erzieherinnen mit einem Gedicht, Blumen und einem dicken Kuss. "Es fällt immer schwer, Kinder zu verabschieden", gesteht Beate Joch. Doch noch ist es kein Abschied für immer. Zum einen wird sie zusammen mit den zukünftigen Abc-Schützen der Tradition gemäß noch nach Dessau ins Kino fahren. Zum anderen kehren die Fünf als Hortkinder in die Einrichtung des Albert-Schweitzer-Familienwerkes zurück, die sich über mangelnde Auslastung nicht beklagen kann. "Ab September sind wir wieder voll", informiert die Kita-Leiterin. Alle 41 Plätze im Kindergarten- und Krippenbereich werden dann belegt sein. Hinzu kommen die 17 Grundschüler, die den Hort besuchen.

Um der Nachfrage gerecht zu werden, erfolgte unlängst die Einweihung eines zusätzlichen Gruppenraums. Inzwischen fanden weitere Innenarbeiten in der Einrichtung statt. Fußböden wurden neu verlegt, Wände gestrichen und durch einen Durchbruch ein separater "Bauraum" geschaffen, in dem die Steppkes spielen können. "Heute sind die Handwerker fertig geworden", ist Beate Joch sichtlich mit dem Ergebnis zufrieden.

Unterdessen geht draußen das Abschiedsfest munter weiter. Ausgelassen toben die Mädchen und Jungen über die aufgeblasene Hüpfburg. Für die Stärkung sorgen die Eltern mit einem kalten Büfett, an dem es leckere Salate sowie Zwiebelbrot und Kräuterbutter gibt, das bestens zum frisch Gegrillten schmeckt. Zudem können sich die Kindern überm Lagerfeuer Stockbrot backen. Spaß bereiten ihnen ebenfalls das Hufeisenwerfen, Wassertragen und die anderen Spiele, die sie gemeinsam mit ihren Müttern und Vätern absolvieren.