Kammerchor und Stadtchor Zerbst geben Benefizkonzert für Schloss und Flutopfer Sänger sammeln klangvoll Spenden
Ausdrucksvoller Gesang erfüllte am Sonntagnachmittag den Ostflügel des Zerbster Schlosses. Zusammen gestalteten der Kammerchor und Stadtchor das nunmehr 8. Benefizkonzert.
Zerbst l Über 50 Musikliebhaber ließen sich den gemeinsamen Auftritt der beiden Vokalensembles in der sanierten Eingangshalle des Ostflügels nicht entgehen. Längst hat sich das Benefizkonzert des Kammerchores und des Stadtchores Zerbst zu einer wunderbaren Tradition entwickelt. Bedacht wird stets der Förderverein des Schlosses. Daran sollte sich am Sonntag nichts ändern. In Anbetracht des Hochwassers, das auch an den Elbdörfern des Zerbster Umlandes nicht schadlos vorbeigezogen ist, entschieden sich die Chöre jedoch zu einer Splittung der Spendensumme. Mit einer Hälfte sollte der Verein finanziell unterstützt werden, mit der anderen von der Flut Betroffene in der Region Walternienburg/Poleymühle. Mit jeweils 50 Euro schufen die beiden Sangesgruppen sogleich die Grundlage der späteren Sammlung.
Bevor die Spendenkörbe durch die Sitzreihen wanderten, erlebten die Besucher in den gut 90 folgenden Minuten ausdrucksstarke Darbietungen. Im Wechsel brachten die auch zusammen singenden Ensembles Auszüge aus ihren Repertoires zu Gehör. Mit klaren Stimmen, polyphonem Gesang und gefühlvollen Interpretationen überzeugten sie das Publikum. Das lauschte zum Auftakt alten Liedern wie "An hellen Tagen" oder "Lieblicher Klang", bevor der Kammerchor unter Leitung von Angela Köcher zu englischen Stücken überging - vom verträumten, mit Klavierbegleitung vorgetragenen "Blue Moon" über die schwungvolle "Funny little melody" bis zum romantischen "Only you" reichte die Palette. Heiteres und Fröhliches folgten unter anderem mit "Ich hab\' im Anzug viele Taschen" und "Wochenend und Sonnenschein". Unterdessen sorgte der Stadtchor mit dem amüsanten Missverständnis von Phyllis und ihrer Mutter für Schmunzler unter den Konzertgästen. Darüber hinaus ließen die Sängerinnen um Karin Spott bekannte Melodien wie "Dat du min Leevsten büst", "Im schönsten Wiesengrunde" oder auch "Viva la musica" erklingen.
Die Besucher selbst blieben nicht nur in der Zuhörerrolle. Sie wurden ebenfalls aktiv mit ins Programm eingebunden. So verschmolzen alle Anwesenden bei einem Volkslieder-Medley mit "Horch, was kommt von draußen rein", "Wenn alle Brünnlein fließen" und "Das Lieben bringt groß Freud`" zu einem großen Chor. Auch der Herausforderung eines Kanons stellten sie sich mit vereinten Stimmen. So nahm ein "sehr schöner Nachmittag", wie sicher nicht nur Jürgen Graßhoff vom gastgebenden Schloss-Förderverein fand, seinen Verlauf. Vor allem kam am Ende der gelungenen Veranstaltung eine Spendesumme von 600 Euro zusammen.