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Viehdiebe in der Zerbster Region unterwegs / Unter anderem Weidezaun gestohlen Schäfer Tino Zufall muss seine Herde wieder einfangen

Von Andreas Mangiras 20.07.2010, 07:50

Schäfer Tino Zufall aus Zerbst ist sauer. Unbekannte haben dem Existenzgründer einen herben Schlag versetzt: In der Nacht zum Sonnabend stahlen der oder die Täter gut 250 Meter Weidezaun samt Stromgerät sowie 17 Flugentenküken (Volksstimme von gestern). Die gut 120-köpfige Schafherde lief am Morgen frei herum. Während die Täterschaft unklar ist, ist Tino Zufall dankbar für Hilfe von Kollegen und Nachbarn.

Zerbst. "Wer macht denn sowas?" Tino Zufall schüttelt noch immer den Kopf, wenn er daran denkt, was ihm widerfahren ist. An der angestammten Weide für seine Schafherde sind der schwarz-gelbe Weidezaun, ein mit den Initialen "TZ" in roter Farbe und mit einer Gravur versehenes Stromaggregat verschwunden. Selbst ein Kupferrohr zur Erdung und die rot und blau gekennzeichneten Spannstangen fehlen.

Rückblende: Es ist kurz nach 7 Uhr am Sonnabend, als Tino Zufall angerufen wird. Ein Nachbar informiert ihn, dass seine Schafherde frei am Boneschen Weg herumläuft. Welch ein Schreck! "Die Tiere sind, nachdem der Zaun weg war, ihren gewohnten Weg gegangen, zur Futterstelle. Als sie nichts vorfanden, wurden sie laut", berichtet Zufall gestern Mittag.

Zunächst als Hobby jetzt berufsmäßig betreibt der Zerbster die Schäferei. "Ich habe Land gepachtet und einen Hof. Dort habe ich noch Flugenten, Kaninchen und Hühner."

Auf der "Ranch", wie er seinen Hof nennt, waren die Diebe auch. Es fehlen 17 Flugentenküken. "Wir haben geweint wie die Schlosshunde", sagt Lebensgefährtin Tina Barucker angesichts des Verlustes. Dabei ist es nicht nur ein materieller Schaden. "Es hängt auch Herzblut an den Tieren."

Bereits vor gut zwei Jahren war Tino Zufall Opfer von Dieben geworden. "Vor dem vierbeinigen Wolf haben wir keine Angst, aber vor dem zweibeinigen. Will uns jemand böses?"

Kollegen und Nachbarn halfen dem Schäfer jetzt aus der Klemme. "Dafür bin ich sehr, sehr dankbar." Seine Schafherde, seine Existenz, ist wieder sicher eingezäunt.

Viehdiebe waren am Wochenende mehrfach in der Zerbster Ecke unterwegs. Es verschwanden auch ein Bock und weiteres Geflügel.

"Vielleicht hat jemand etwas gesehen", hofft Tino Zufall auf Zeugen. Die Polizei ermittelt.