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Schloss Küchengewölbe mit großem Feuerherd

Die Arbeitsgemeinschaft "Junge Stadtführer" informiert sich über Zubereitung von fürstlichen Speisen im Schloss Zerbst.

Von Daniela Apel 05.06.2019, 07:00

Zerbst l Die Mitglieder der AG „Junge Stadtführer“ des Zerbster Gymnasiums Francisceums sind die ersten gewesen, die in dieser Saison einen Blick in die ausgestaltete Küche im erhaltenen Teil des Zerbster Schlosses werfen durften. Jana Reifarth, Leiterin der Arbeitsgemeinschaft, machte es möglich, gehört sie doch zugleich dem Vorstand des Schlossfördervereins an. „Ursprünglich existierten sieben Küchen“, erläuterte sie den Fünft- und Sechstklässlern, wie die Speisen einst zubereitet und über die schmale Treppe in die Gemächer der Fürsten gebracht wurden.

Auch den Brunnen, der das Schloss mit Wasser versorgte, konnten sich die Mädchen und Jungen ansehen. Am kommenden Pfingstsonnabend von 14 bis 17 Uhr bietet sich nun allen Interessierten nach längerer Zeit wieder einmal die Gelegenheit, sich den Küchenbereich im früheren Wohntrakt der Barockresidenz anzuschauen.

Im Souterrain des Haupttraktes, dem ältesten Bauteil der Barockresidenz, hat sich ein kleiner Rest der ehemaligen Schlossküche erhalten, in der einst die Speisen für die fürstliche Familie und für Hoffeste zubereitet wurden.

Nach der Realisierung der Sicherungsmaßnahme VI/3 hat der Förderverein 2014/15 das obere und das untere Gewölbe anschaulich mit verschiedenen Objekten ausgestaltet. Andeutungsweise ist nun die ursprüngliche Nutzung der Küche nachvollziehbar.

Besonders eindrucksvoll ist das untere Küchengewölbe mit einem großen Feuerherd, Warmhalteplatte und mächtiger Esse aus dem späten 17. Jahrhundert. Historische Küchenutensilien verdeutlichen, wie dort einst gekocht, gebraten, geräuchert und gebacken wurde. Der freigelegte Brunnen diente zur Wasserversorgung der Küche, dass über Röhren auch ins Erdgeschoss gepumpt wurde. Das Waschwasser floss über eine sandsteinerne Rinne nach draußen.

Das Zerbster Schloss kann bis zum Saisonende am 28. September dienstags bis samstags von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr besichtigt werden. Der letzte Einlass ist am Vormittag um 11.30 beziehungsweise um 16.30 Uhr am Nachmittag.

Zu diesen Zeiten können die einzelnen Ausstellungsräume und die Sonderausstellung „Auf den Spuren Katharinas“ besichtigt werden. Es werden Führungen durch das fürstliche Appartement mit dem visuell wieder erlebbaren Zedernkabinett, dem Schlafgemach der Fürstin oder auch dem Grünen Kabinett angeboten.