1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Schulanfänger verleben spannende Woche

Garitzer Kita "Spatzennest" Schulanfänger verleben spannende Woche

Von Daniela Apel 07.07.2010, 15:14

Der Countdown läuft. Anfang August kommen Melissa, Emil, Karl, Adrian, Annkathrin und Marie in die Schule. Dann beginnt ein neuer aufregender Lebensabschnitt für die Mädchen und Jungen. Doch nun nahmen die Sechs erst einmal Abschied vom Garitzer Kindergarten. Gemeinsam verbrachten sie eine abwechslungsreiche Zuckertütenwoche.

Garitz. Hinter den künftigen Abc-Schützen der Garitzer Kita "Spatzennest" liegen erlebnisreiche Tage. Bevor die Kinder ab August in Dobritz die Schulbank drücken, unternahmen sie gemeinsam ebenso spannende wie lehrreiche Ausflüge, bei denen der Spaß nicht zu kurz kam. Ihren krönenden Höhepunkt fand die Zuckertütenwoche mit einer märchenhaften Abschlussfeier, die in einer aufregenden Übernachtung mündete.

Doch der Reihe nach. Zum Auftakt blieben die Schulanfänger der "Koboldgruppe" erstmal in der Einrichtung. Dort besuchte sie Eckhard Pruß. Der Dobritzer Imker erzählte ihnen viel Wissenswertes über seine Bienen. Auch hatte er verschiedene süße Leckereien zum Kosten mitgebracht.

Eine Fahrt nach Zerbst stand am Dienstag für die Mädchen und Jungen auf dem Programm. Bei der Besichtigungstour lernten sie die jetzigen Hortkinder des "Spatzennestes" kennen, die sie begleiteten. Immerhin gehören sich bald selbst zu ihnen.

In der Rolandstadt sah sich die Gruppe die Ausstellung über die russische Zarin Katharina II. an, der gebürtigen Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst. Ein Abstecher zum Schlossflügel folgte, ehe ein Spaziergang vorbei am Kiekinpott zum Wächtergang der Stadtmauer führte, wo sogar Gewehre standen. Zudem lernten die Kinder das kleinste und das schmalste Haus von Zerbst kennen.

Radtour führt nach Bornum und Trüben

Am nächsten Tag schwangen sich die Abc-Schützen in spe in den Sattel. Zusammen radelten sie nach Bornum. Ihr Ziel waren die Kälber von Herbert Els. Von dem Landwirt erfuhren die Sechs, was die Tiere mit den braunen Kulleraugen fressen, dass sie gern Salz lecken und regelmäßig untersucht werden. Doch nicht allein der Rindernachwuchs zog das Interesse der "Koboldkinder" auf sich. Auch der Traktor zog sie magisch an. Begeistert stimmten sie da zu, eine Runde mit dem beeindruckenden Gefährt zu drehen. Und es sollte noch besser werden.

Denn die Radtour führte sie weiter nach Trüben zur Agrargenossenschaft. Dort staunten die Schulanfänger über den modernen Mähdrescher mit Bordcomputer und Klimaanlage. Fahren durften sie dann mit einem Traktor, der sein Fahrerhaus drehen konnte. Vor allem die Jungen faszinierte die Technik und sie kamen ins Grübeln, ob Pilot oder Polizist wirklich die einzigen Traumberufe sind …

Am Donnerstag legten die Sechs einen feucht-fröhlichen Erholungstag ein. Bei den hochsommerlichen Temperaturen genossen sie den Badeausflug, zu dem sie Emil Metzker zu sich nach Hause eingeladen hatte.

Die Entspannung wich am nächsten Morgen jedoch dem Lampenfieber. Vor allen Kindern des "Spatzennestes" absolvierten die baldigen Abc-Schützen ihre Generalprobe für den Auftritt am Nachmittag vor den Eltern. Für die Abschlussfeier hatten sie das Märchen von "Hänsel und Gretel" einstudiert, Dialoge auswendig gelernt und auch die passenden Kulissen angefertigt. Begeistert verfolgten die Steppkes im Publikum das Geschehen auf der Bühne, wo das Geschwisterpaar auf eine hakennasige Hexe traf, die letztlich mit einem kräftigen Schubs im Ofen landete.

Übernachtung ist krönender Höhepunkt

Sozusagen als vorzeitige Gage durften sich die Nachwuchskünstler über ihre ersten, von der Sparkasse Anhalt-Bitterfeld gesponserten Zuckertüten freuen. Um einiges kleiner waren die Exemplare, die die Schulanfänger an die Mädchen und Jungen überreichten, die nächstes Jahr eingeschult werden.

Aber was machte eigentlich der Zuckertütenbaum auf dem Kita-Spielplatz? Ob da schon was sprießt? Das beschäftigte die Sechs nun doch. Neugierig stürmten sie nach draußen, um nachzusehen. Nichts, keinen noch so winzigen Spross entdeckten sie in der Krone. Da musste nachgeholfen werden. Einen geheimen Spruch murmelnd verstreute Erzieherin Margrit Grube ein Zauberpulver. Anschließend gossen die Vorschüler den Baum. Danach hieß es Geduld bewahren.

Schließlich nahte die Abschlussfeier. Die Eltern nahmen im Gruppenraum neben den Erzieherinnen Platz, um ihre Sprösslinge in den märchenhaften Rollen der Grimmschen Figuren zu beobachten. Nach dem Schauspiel standen Melissa, Emil, Karl, Adrian, Annkathrin und Marie vor einer weiteren Herausforderung. Sie mussten noch beweisen, dass sie schultauglich sind und das taten sie. Nacheinander beantworteten die Mädchen und Jungen Wissensfragen. Zum Lohn wartete eine Überraschung auf sie: Am Zuckertütenbaum waren prall gefüllte "Früchte" gereift. Glücklich griffen die Schulanfänger zu den Zuckertüten.

Beendet war die abwechslungsreiche Woche damit allerdings nicht. Nach einer lustigen Schnipseljagd durchs Gelände übernachteten die Sechs in der Kita – ein Abenteuer, von dem sie ihren Eltern beim Frühstück am Sonnabend ausführlich berichteten. Anschließend hieß es Abschied nehmen vom Kindergarten, als Hortkinder kehren die Abc-Schützen dann im August in das "Spatzennest" zurück.