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Sommerfest Lepser feiern ihr größtes Fest

Zum Sommerfest treffen sich in Leps die Einwohner dreier Ortsteile. Über Spenden hat sich das Ortsfest zur Freude der Bürger erhalten.

Von Thomas Höfs 17.06.2019, 07:00

Leps l „Mit den sechs Euro pro Einwohner, die Zerbst jährlich den Ortschaften überweist, damit die ihre Traditionen pflegen können, würde es kein Dorffest in Leps mehr geben, schon lange nicht mehr“, sagt Reinhard Moller. Der Chef des Sportvereins hat am Sonnabend die Regie für das jährliche Dorffest in der Hand. Der Ortsbürgermeister ist erkrankt und der Stellvertreter ebenfalls nicht anwesend, schildert er. Trotzdem darf das größte Fest im Jahr nicht ausfallen.

Ein Agrarunternehmen hat am Ortsrand eine große Lagerhalle zur Verfügung gestellt. Das Dorffest müsse immer vor der Ernte durchgeführt werden, erklärt er. Denn in einigen Wochen brauchen die Landwirte die Halle als Lagerplatz. Die Landwirte aus dem Ort seien es auch, die das Dorffest seit Jahren finanziell unterstützten und so ermöglichten, freut sich Reinhard Moller. Das Fest ist mal eine Gelegenheit, damit sich alle Einwohner der drei Orte treffen. Im Mittelpunkt steht der Sport. Ein Fußballspiel ist der Höhepunkt am Nachmittag.

Mit dem Nachwuchs sei es aber nicht mehr wie vor einigen Jahren, sagt er weiter. Aktuell unterhalten die Lepser eine Spielgemeinschaft mit drei weiteren Orten, um überhaupt noch im Nachwuchsbereich eine Mannschaft aufstellen zu können. Früher gab es in der heute rund 140 Einwohner zählenden Ortschaft selbst genug Kinder, um Mannschaftsstärke zu erreichen. Die Bevölkerung schrumpfe und werde älter aber, fasst Reinhard Moller die Situation zusammen.

Dass es früher durchaus mehr Nachwuchs gab, davon zeugt auch der kleine Anhänger hinter dem Feuerwehrfahrzeug, welches mit auf dem Weg aufgebaut ist. „Das stammt noch von der Jugendfeuerwehr“, weiß Sebastian Sandner. Er ist mit seiner Tochter Elisa-Maria in der Nähe des Einsatzfahrzeuges. Zehn Einwohner des Ortes werden in der kleinen Wehr als aktive Einsatzkräfte geführt. „Eigentlich müssten wir 18 Mann sein, um immer einsatzbereit zu sein“, sagt er. Er habe sich vor zehn Jahren werben lassen und sei dabei geblieben.

In Einsatzzahlen sind überschaubar. Im vergangenen Jahr wurden die Lepser fünfmal alarmiert. In diesem Jahr sind in der eigenen Statistik bereits drei Einsätze vermerkt. Fast zwei Jahrzehnte hat das kleine Tragkraftspritzenfahrzeug auf dem Buckel, welches in der Ortschaft stationiert ist. Von außen ist dem kleinen Löschfahrzeug das Alter schon anzusehen. Innen sieht der Wagen jedoch wie neu aus.

Als kleine Besonderheit verfügt das Fahrzeug über einen Stromerzeuger, den damals die Russen nach dem ersten großen Elbehochwasser gespendet hatten. In der Bundesrepublik sei der Stromerzeuger nicht lieferbar gewesen, sagt der Ortswehrleiter. Da habe sich die Wehr über die Hilfe aus dem Osten gefreut. Noch heute, viele Jahre nach dem Elbehochwasser und einem zwischenzeitlich zweiten großen Hochwasser, verrichtet der Stromerzeuger noch immer seinen Dienst zuverlässig.

In einigen Wochen wird Leps Mittelpunkt der Jugend in der Stadt. Dann errichten die Jugendfeuerwehren ihr Sommerzeltlager in der kleinen Ortschaft. Für einige Tage gibt es dann wieder sehr viele Kinder und Jugendliche in dem kleinen Ort.