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Sponsoring Erfreulicher Geldsegen für wichtige Projekte

Für einen Geldsegen sorgte die Volksbank Dessau-Anhalt. Aus dem Gewinnsparen schüttete das Finanzinstitut 4000 Euro aus.

Von Daniela Apel 07.02.2017, 00:01

Zerbst l Es ist eine angenehme Aufgabe, die Manfred Bähr zum wiederholten Male übernimmt. Gut gelaunt reicht der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Dessau-Anhalt insgesamt 4000 Euro weiter. Fünf Fördervereine und Grundschulen aus Zerbst und Umgebung dürfen sich über eine zusätzliche Finanzspritze freuen. „Sie sind diejenigen, die eine tolle Aufgabe machen“, begründet Manfred Bähr die Spenden, mit denen vor allem die Kinder- und Jugendarbeit unterstützt werden soll.

Wie er erläutert, stammen die nun ausgereichten Mittel aus dem Fonds des VR-Gewinnsparen der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Bei der Kombination aus „Gewinnen, Sparen und Helfen“ kommt ein Teil des Spieleinsatzes alljährlich gemeinnützigen Zwecken zu Gute. In den vergangenen zehn Jahren konnten auf diese Weise 350 Vereinen und Einrichtungen mehr als 200 000 Euro für ihre ehrenamtliche Tätigkeit zur Verfügung gestellt werden.

„Es ist immer schön, wenn man unterstützt wird“, sagt Anke Lenke. Gerade für kleine Bildungseinrichtungen wie der von ihr geleiteten Grundschule Steutz gebe es wenig Fördermittel. „Deshalb ist es toll, wenn man Spenden bekommt“, freut sie sich über die 500 Euro, die in die weitere Umgestaltung des Schulgeländes fließen sollen. „Ein Klettergerüst und eine Schaukel stehen schon“, berichtet Anke Lenke.

Sie erzählt von der steinernen Tischtennisplatte mit abgerundeten Ecken, die angeschafft werden soll. Um diese zu finanzieren, konnten bereits weitere Sponsoren und die Gemeinde mit ins Boot geholt werden. Unterdessen trugen die Schüler mit dem Ablegen des Sportabzeichens weiteres Geld zusammen. „Von der Stadt bekommen wir noch eine Stehwippe“, ergänzt die Schulleiterin. Unterdessen bedauert sie, dass es nicht möglich sei, dass die Eltern der Viertklässler selbst ein Fußballtor bauen, wie sie es gern getan hätten. „Das geht nicht. Das ist schade“, erzählt sie von den Sicherheits- und Qualitätsrichtlinien, die zu erfüllen sind.

Deshalb darf nicht einfach ein beliebiges Spielgerät aufgestellt werden, vielmehr muss jene bestimmte Normen und Kriterien erfüllen, weiß ebenfalls die Leiterin der Dobritzer Grundschule Kerstin Tzanis. Seit Jahren hätten sie Spielgeräte für den Hof beantragt, da für die maroden alten, längst verschwundenen kein Ersatz kam. „Die Stadt hat uns zugesagt, dass wir eine Kletterlandschaft bekommen“, berichtet Kerstin Tzanis. Deshalb sollen die 500 Euro der Volksbank für eine Vogelnestschaukel verwenden werden, mit der gleich mehrere Kinder schaukeln können. Auch sie hätten bereits anderweitig Gelder gesammelt, um die Schaukel und deren Aufbau zu finanzieren, führt die Schulleiterin aus. Immerhin würden da knapp 3000 Euro zusammenkommen.

„Wir werden unsere 500 Euro für Lego-Technik ausgeben, mit der die Kinder in den Schlecht-Wetter-Pausen spielen und ihre Kreativität ausleben können“, sagt Elke Meinhold. Als Kassenwartin des Fördervereins der Zerbster Astrid-Lindgren-Grundschule, an der sie zugleich als Schulsozialarbeiterin beschäftigt ist, nimmt sie die Spende entgegen. „Wir freuen uns sehr über diese Zuwendung“, bemerkt sie lächelnd.

Weitere 500 Euro überreicht Manfred Bähr in Form eines symbolischen Schecks an Tino Müller. Jener ist Vorsitzender des Fördervereins der Grundschule An der Stadtmauer in Zerbst. „Wir springen da ein, wo es notwendig ist“, erzählt er. Und das reicht bis zur Unterstützung von Kindern aus sozialschwachen Familien bei Klassenfahrten. Mit der Überweisung der Volksbank sollen Sport- und Spielgeräte angeschafft werden, verrät er.

„Kommunale Schulen müssen ausreichend vom Staat finanziert werden und dürfen nicht von privaten Mitteln abhängig sein“, findet Claus-Jürgen Dietrich. Er befürchtet, dass sich die Politiker bei all dem ehrenamtlichen Engagement zurücklehnen und selbst nicht mehr um Gelder für die Bildungseinrichtungen bemühen. Der Förderverein übernehme die Aufgaben, die der Staat nicht schaffe oder für die er zu lange benötige, erklärt Tino Müller. „Alles kann die Politik nicht leisten“, meint Manfred Bähr, der auch einen Scheck für Claus-Jürgen Dietrich hat.

Die stolze Summe von 2000 Euro kann der Vorsitzende des Förderkreises St. Nicolai entgegennehmen. Der Betrag soll in die Restaurierung des Nordportals der Zerbster Kirchenruine fließen. „Dort besteht baulicher Handlungsbedarf“, berichtet er von losen und bröselnden Sandsteinen. Die denkmalrechtliche Genehmigung für die Öffnung und Wiederherstellung des Portals liege inzwischen vor, wenn auch mit einigen Auflagen, wie er sagt. Die Gesamtkosten für das Projekt beziffert Dietrich mit rund 34 000 Euro.